Sue's Haus

Quil war erleichtert, als Kenai ihm zuhörte und seinen Rat befolgte. Er atmete regelmäßiger und entspannte sich sichtlich. Schon bald hörte er auf zu zittern und drehte sich um. Seth stand jetzt ebenfalls ma Ende des Flurs und hatte mit dem jungen Wolf geredet.
Lauter Fragen sprudelten aus Kenai, nachdem er den jungen Clearwater ud Young Ateara gemustert hatte.
"Komm mit in die Küche und setz dich erstmal. Wir werden dir alles erklären.", sagte Quil und ging voraus. Er stellte den angefangenen Pudding nachlässig neben den Kühlschrank und setzte sich wieder an den Tisch. Bevor Kenai die Küche betrat, nickte Quil Jacob kurz und vielsagend zu.
Als alle am Tisch saßen begann Quil zu erzählen.
"Also. Zu erst einmal, ich bin wirklich überrascht von dir. Eigentlich sind nur wir Quileute Gestaltwandler. So heißen wir eigentlich. Seth und ich verfolgen eine Theorie, aber dass erfährst du später. Du erinnerst dich bestimmt an die alten Legenden über die Quileute. Dass wir uns in Wölfe verwandeln können und gegen kalte Wesen kämpfen. Diese kalten Wesen sind Vampire. Wenn welche in der Nähe sind und Gefahr droht, verwandeln sich immer mehr junge Indianer in Wölfe.
Wir haben in La Push zwei Rudel. Am Anfang hatten wir nur eins, was von Sam geführt wurde. Ihn kennst du bestimmt, er ist der älteste Wolf hier. Die Geschichte, wie es dazu kam, dass Jake unser zweites Alphatier ist, ist sehr lang. Ich will dir erst das wichtige sagen.
Du bist vermutlich ein Gestaltwandler, obwohl du aus dem Makkah-Reservat kommst, weil du deinen Vater nicht kennst. Es ist gut möglich, dass es ein Quileute war und somit das Gen in sich trug. Da hier im Moment viele Vampire umherziehen, ist es nur logisch, dass du dich verwandelt hast. Beim ersten Mal und in der Anfangszeit war das für fast alle keine schöne Sache. Du musst sehr auf deine Gefühle aufpassen und darauf achten, dass du nicht wütend wirst. Besonders in geschlossenen Räumen"
Quil lachte. Kenai schien ihm gespannt zu lauschen. Der junge Ateara hoffte Jake nicht vorzugreifen. Schließlich war er das Alphatier. Aber irgendwie schien Mr. Black abwesend. Quil blickte fragend zu Seth.
"Ich denke das war das wichtigste oder? Achja, vielleicht wäre es hilfreich, wenn wir wissen würden, wie gut du dich unter Kontrolle hast. Wie lange bist du schon ein Wolf? Weiß es deine Mutter oder jemand anderes?"

Langsam aber sicher schien Kenai zu Begreifen was Seth da gesagt hatte. Er musterte ihn und Quil bis man in seinen Augen sah, das er verstand. Dennoch war er verwirrt und die Fragen brannten wie Feuer in ihm. Das konnte man sehen und es war für jeden der Quileute Jungs nachvollziehbar. Quil beschloss in die Küche zu gehen um Kenai alles in Ruhe erklären zu können. Young Ateara ging zuerst. Seth wartete und gab Kenai ein Zeichen, das er ruhig vorgehen sollte. Der Makkah reagierte etwas verzögert, folgte doch schließlich.
Als Seth die Küche hinter ihm betrat sah er gerade noch wie Jakob sich hinsetzte. Wahrscheinlich war er dabei gewesen den anderen in den Flur zu folgen. Quil stellte soeben eine große Schüssel neben den Kühlschrank und Seth stöhnte als er erkannte was in der Schüssel war.
"Na warte Quil! Und dabei dachte ich, ich hab ihn gut genug versteckt." Im vorbeigehen schob sich Seth schnell einen Löffel vom genüsslichen Schokopudding seiner Mutter in den Mund und hockte sich Kauend neben Jakob. Kenai saß ihm gegenüber, doch sein Blick war ganz auf Quil gerichtet der schon angefangen hatte zu erklären.

Er erzählte erst mal von dem Namen den die Wölfe trugen. Gestaltenwandler. Lange Zeit hatten die Quileute ja gedacht sie seien Werwölfe, wobei sich Seth damit nie so ganz anfreunden konnte. Einige Male hatte er in Wolfsgestalt darüber nachgedacht warum sie sicher keine Werwölfe waren und jedesmal hatte irgendein anderer seiner Geschwister ihn ermahnt das es vollkommen egal war wie der Name lautete. Seth gab sich damit zwar nie zufrieden, folgte aber stets den Anweisungen seiner älteren Mitwolfe endlich die Klappe zu halten. Erst als sie das letzte Mal den Volturi begegnet waren, erläuterte Aro das der passendere Name "Gestaltenwandler" sei.
Und danach hatte Seth sein Rudel noch mehr genervt. ("Ich wusste es von Anfang an das..." "KLAPPE SETH!")
Der junge Clearwater schmunzelte als sein Freund Quil kurz das Thema mit der Theorie angesprochen hatte. Seth war der Meinung, das sich die Gestaltenwandler sicher auch noch in andere Tiere verwandeln konnten, wenn sie nur genug übten. Quil teilte diese Gedanken und beide hatten fest vor es auch mal auszuprobieren. Und gerade jetzt, wenn so viele von ihnen nicht in LaPush waren, war der beste Zeitpunkt ungestört daran zu arbeiten.

Kenai hörte Quil aufmerksam zu. Der junge Ateara machte das wirklich gut. Seth wusste genau wieso. Ziemlich am Anfang, gerade nach den ersten Verwandlungen der Quileute war man sich noch nicht so sicher ob das Wolfgen eher Segen oder Fluch ist. Für Quil und Seth war das von Anfang an keine Frage gewesen. Sie sahen keinerlei Nachteile daran, ganz im Gegenteil. Sie liebten es von Anfang an. Sie waren nun Teil einer geheimen, mystischen Welt, von der normale Menschen nicht wussten. Sie hatten Kräfte wie man sie normalerweise nur aus Büchern oder Filmen kennt. Doch die Legenden der Quileute waren wahr! Es war alles Wirklichkeit.
Sam hatte damals öfter gesagt das dass Verhalten von Quil und Seth darauf zurückzuführen ist, das beide noch sehr jung waren und den Ernst der Lage nicht ganz kapierten. Aber die beiden Jungs von Jakob Blacks Rudel wussten es besser. Sie verstanden sehr wohl, das es einen tieferen Grund für all das gab und das es teilweise auch gefährlich war. Doch es änderte nichts daran das sie es dennoch liebten.
Gerade das war wahrscheinlich der Grund wieso Quil Kenai alles so wunderbar beschreiben konnte. Ganz anders als Sam damals, immer mit ernster und mitfühlender Miene. Quil erzählte und erzählte, wie als ob er Claire eine Geschichte erzählen würde. Eine schöne Geschichte. Irgendwann hatte Young Ateara zu Ende gesprochen und fragte an Seth gerichtet ob er was vergessen hatte.
"Nö." sagte Seth kurz und knapp sah aber trotzdem fragend zu Jake. Vielleicht hatte er noch was hinzuzufügen.

Plötzlich war lautes Gepolter aus dem Flur zu hören und ein völlig aufgebrachter Kenai kam die Treppe herunter.
Er atmete schwer und zitterte am ganzen Körper.
Eindeutige Zeichen, die Jacob zu gut von seinen Packbrüdern und sich selbst kannte.
Alarmiert sprang der junge Quileute vom Küchentisch auf. Was war in Seths Zimmer passiert, dass Kenai so aufgeregt hatte??
Eilig folgte er Quil in den Flur, wo der schon mit Kenai zu reden versuchte.
Angespannt blieb er im Türrahmen stehen und beobachtete Kenai. Er wusste, wie unberechenbar und gefährlich ‚junge’ Wölfe sein konnten.
Der Makkahjunge dachte anscheinend, dass Seth sich nur über ihn lustig machen würde und ihn nicht ernst nahm.
Doch nachdem sowohl Quil als auch Seth ihm versichert hatten, dass er nicht allein war mit seinem Wolfsproblem, schien er soweit beruhigt zu sein, dass er ihnen in die Küche folgte, damit sie ihm alles erklärten.

Sie setzten sich wieder an den großen Holztisch und Quil fing an zu erzählen.
Er sah, wie Kenai an seinen Lippen hing und auch Jake lauschte gespannt, obwohl er die Geschichten ja schon längst kannte.
Als Quil geendet hatte, wandte er sich an Seth, und fragte, ob er etwas vergessen hätte.
Seth verneinte und wandte sich an Jacob.
Der dachte einen Moment nach.

„Hmm...Nun, in letzter Zeit hatten wir hier ungebetene Gäste.
Vampire...Und da sie nicht, wie die Vampire aus Forks...die Cullens, von Tierblut leben, haben sie hier ganz schön gewildert.
Zwei Menschen sind, soweit wir wissen, verwandelt worden.
Dadurch, dass jetzt noch mehr Blutsauger hier herumstreunen hat sich da oben,“
Jake deutete in Richtung Decke „wohl jemand gedacht, wir könnten Hilfe brauchen um sie wieder loszuwerden und dein Wolfsgen ist zum Leben erwacht.
Oh...und was du vielleicht auch noch wissen solltest...Vielleicht hast du dich gewundert, warum du plötzlich so viel wächst und alles...Es ist so, dass du mit deiner ersten Verwandlung quasi erwachsen bist.
Zumindest körperlich...Und solange du dich regelmäßig in einen Wolf verwandelst, wirst du nicht mehr altern...“
Er schaute Kenai einen Moment lang an.
„Aber ein Gestaltwandler zu sein kann auch ziemlich cool sein...ich meine, wir sind viel schneller und stärker als früher. Und wenn wir uns mal verletzen, heilt die Wunde sofort.
Und dann ist da natürlich noch das Rudel...“ Jake grinste breit, nahm Seth, der neben ihm saß in den Schwitzkasten und strubbelte ihm übers Haar.

Kenai ließ sich in die Küche führen, während Quil ihm alles erzählte. Es war so viel, dass der junge Makkah Probleme hatte, mitzukommen, geschweige denn es sich in irgendeiner Forum zu merken. Der Gesichtsausdruck des Gestaltenwandlers war sehr konzentriert. Er versuchte sich trotzdem alles einzuprägen und das mehr oder minder erfolgreich. Als Quil zu den Rudeln kam, war Kenai erstaunt. "Zwei Rudel? Und wo gehör dann ich rein?", fragte er etwas zögerlich. Er wollte nicht alleine zu Sams Pack denn so wie es aussah, waren alle, mit denen er sich einigermaßen verstand in Jacobs Pack. Fragend sah er in die Runde. Vielleicht müsste er auch in ein einges Pack und da alleine sein, ohne irgendeinen Kontakt.

Da schnappte Kenai ein Wort auf, dass ihn noch mehr verwunderte. "Warte mal, warte mal. Was war das? Vampire? Sowas gibts?", er war total erstaunt. Vampire kannte er nur aus alten Geschichten und so. Graf Dracula und wer weiß noch wer alles. So etwas gab es hier in der Nähe? Kenai war das noch gar nicht aufgefallen, obwohl er oft in Forks war. Seine Tante lebte dort und er besuchte sie jede Woche einmal. Ihm waren noch nie Leute aufgefallen. Obwohl. Vampire durften ja nicht ins Licht? Oder war das doch nur ein Mythos? Kenai grübelte über diese Gestalten nach, bis ihm der Kopf rauchte. Auch wegen Opfer und so. Wie machten diese komischen Kreaturen das nur? Er warf einen Blick zu Seth und zu Jacob und wollte genaueres wissen. Da erklärte Jake auch schon, dass sich diese Vampire in Forks sich nur von Tierblut ernähren. Kenai fand das wirklich bizarr und erschreckend. Er wollte eigentlich alles wissen, obwohl er langsam Probleme mit der Konzentration bekam. Und Hunger. Jedoch wollte er vor Seth nichts sagen. Vor allem weil er in letzter Zeit so viel verschlang. Ihm war das peinlich, er wusste ja nicht, dass es eigentlich ganz normal war. Auch wegen seinem Wachstum hatte sich seine Mutter etwas Sorgen gemacht doch auch hierführ bekam er von den drei Wölfen eine Antwort. Aber dass er nicht altern würde, schockierte den Makkah. "Das heißt also, dass wir alle unsere Freunde und so überleben und alle sterben an unserer Seite und wir bleiben ewig so ehm jung?", fragte er mit leiser Panik in der Stimme. Jetzt wurden ihm aber auch viele positive Seiten aufgezählt und irgendwie fand der junge Wolf es dann doch ziemlich cool ein Gestaltenwandler zu sein. Es wäre vielleicht sehr interessant, so ein Leben zu führen.

"Wie sieht es eigentlich mit meiner Mutter aus?", fragte er auf einmal. Seine Familie war ihm wichtig. Sehr wichtig sogar. "Darf ich es ihr eigentlich sagen? Was ich so mache und so?" Kenai blickte in die Runde. Er fragte sich, wie seine Kollegen wohl zu ihren Familien standen. Er konnte sich denken, dass Leah, Seth' Schwester auch eine Wölfin sein könnte, doch ganz sicher war er da nicht. Von Jacob und Quil hatte er eigentlich keine Ahnung, doch was wussten ihre Familien? Er hoffte sehr, dass er seine Mutter nichts verschweigen musste. Immerhin war sie überhaupt schon sehr überfordert mit der Arbeit und so. Kenai wollte sie eigentlich nicht mit irgendwelchen Geheimnissen belasten. Vor allem, wenn er einmal weg müsste und es ihr dann nicht sagen könnte

Jakob hatte in der Tat noch etwas zu sagen, bevor er sein jüngstes Rudelmitglied in den Schwitzkasten nahm und ihm durchs Haar fuhr.
"Ey! Lass das!" Seth lachte und versuchte sich zu befreien. Schließlich gab Jake nach und löste seinen Griff, woraufhin Seth so tat als würde er ihm in den Arm beißen wollen. Dann schenkte Seth seine Aufmerksamkeit wieder Kenai der viele Fragen hatte.
Zum Beispiel zu welchem Rudel er gehören würde und ob es wirklich Vampire gab. Clearwater Junior gringste bei dieser Frage.
Für außenstehende klang dass alles so verrückt und befremdlich. Für die Quileute war all dass vollkommen normal.
Dann sprach Kenai noch ein anderes Thema an. Ein Thema über das die Jungs sehr ungern sprachen beziehungsweise versuchten gar nicht erst daran zu denken. Ja, sie würden viele von ihren Freunden überleben. Dass ist wohl einer der Gründe warum das Rudel so eine große Stütze und Familie darstellt. Irgendwann würden sie vielleicht nur noch sich haben. Automatisch dachte Seth an Angela. Sie alterte jetzt auch nicht mehr, also hatte die ganze Sache wirklich auch was Gutes.

Der junge Clearwater wollte schon anfangen auf die Fragen seines Freundes zu antworten, als dieser schon mit der nächsten rausrückte.
Seth schluckte hart. "Tja also... das mit den Eltern ist so ein Problem..." Seth setzte sich gerade hin und beugte sich etwas nach vorn.
"Du darfst es ihr nicht sagen... Tut mir Leid. Embry geht es genauso weist du. Sie haben mit den Legenden um die Quileute nichts zu tun, das Geheimnis muss gewahrt werden..." Seth bemerkte das Kenai schon dabei war den Mund zu öffnen, darum sprach er schnell weiter. "Aber hey, dafür haben wir ja uns!" Er wand sich Jakob zu. "Hör mal Jake, Kenai kann doch bestimmt bei uns mitmachen oder?!"
Erwartungsvoll und gleichzeitig Hilfesuchend war sein Blick. Er wusste, dass das Thema mit Kenais Mutter noch nicht zu Ende war, doch leider waren das eben die Regeln.

Kaum hatte Seth sich aus Jakes Griff befreit, schnappte er sich dessen Arm und tat so, als würde er kräftig hineinbeißen.
Jacob gab einen erstickten Laut von sich.
Mit der freien Hand griff er sich an die Brust und krallte sie vor Schmerzen in sein T-Shirt.
Kurz bevor er drohte, mit leidverzerrter Miene tot auf den Tisch zu kippen, fing er sich allerdings wieder und wandte sich Kenai zu.
Der Jungwolf stellte soeben die Frage nach seiner Mutter.
Ein schwieriges Thema...
Jake musste an Embry denken und daran, wie viel Ärger der sich schon mit nächtlichen Patrouillen und Ähnlichem bei seiner Mum eingehandelt hatte, nur weil er ihr nichts von seinem Wolfsdasein erzählen durfte.
Aber er verstand auch, dass das Geheimnis der beiden Rudel gewahrt werden musste. Schließlich konnte es zu mehr als ein bisschen Chaos führen, sollte es eines Tages an die Öffentlichkeit gelangen.
Trotzdem war Black Junior froh, dass Billy – sogar schon vor ihm – von seinem Wolfsdasein wusste.

"Hör mal Jake, Kenai kann doch bestimmt bei uns mitmachen oder?!"
Jacob brauchte einen Moment, bis er Seths Frage verstanden hatte.
„Ich denke, das ist deine Entscheidung, Kenai! Schließ dich dem Rudel an, bei dem du dich wohler fühlst...wenn du nicht sogar dein eigenes Pack gründen willst!“
Er schaute seine beiden Packbrüder an. „Bei uns bist du auf jeden Fall immer willkommen!“
Jake grinste den Makkahjungen breit an.

„Was haltet ihr eigentlich von was zu essen?“ fragte er nach einer kurzen Pause in der gleich mehrere Wolfsmägen bedrohlich knurrten
„Pizza? Chinesisch?“
Jake rutschte aus der Bank und lief zum Telefon um einen Berg Fast Food zu bestellen, doch auf halbem Weg fiel ihm plötzlich etwas wieder ein.
Er drehte sich zurück zum Tisch.
„Was genau habt ihr Zwei euch vorher eigentlich überlegt“ fragte er neugierig an Quil und Seth gewandt „ In Adler verwandeln??“

Quil zog sich ein wenig aus dem Gespräch zurück und überließ den beiden anderen das Sprechen. Noch immer brannten Kenai Fragen auf der Zunge und er wollte wissen, was mit seiner Mutter war. Er durfte ihr nichts erzählen. Quil und seine Brüder wussten von Embry, wie hart es sein konnte, seinen Eltern nichts vom Wolfsdasein erzählen zu können.
Nach ein paar Minuten des weiteren Erklärens und so weiter stand Jacob auf. Alle am Tisch hatten Hunger. Selbst Quil. Er reif Jake seinen Essenswunsch hinterher, der auf dem Weg zum Telefon war. Auf halben Weg drehte er sich um und erkundigte sich nach Quils und Seths Plänen.
"Jaaa...", der junge Ateara lachte. "Wir hatten da so eine Theorie. Also eigentlich war es Seth's Idee. Ich hab mich damit auch auseinander gesetzt, aber Seth hatte da so einen Traum. Naja, logisch gesehen und so klang es ganz plausibel und wir haben uns da ein paar Fragen gestellt. Bezüglich des Gestaltwandelns. Ob wir freiwillig wählen können und durch Zufall alle Wölfe sind. Ob es auch Gestaltwanlder gibt, die sich in Adler oder so verwandeln....und...naja...wir haben uns gefragt, ob wir nicht auch anders aussehen könnten."
Gegen Ende wurde Quil langsamer. Es war schon etwas peinlich. Aber Jake würde das mit Sicherheit verstehen und auffassen. Sam gegenüber hätte sich Quil nicht so einfach offenbaren können.

Kenai schien weit weg mit seinen Gedanken. Er schien durch die drei durchzublicken. Seth entschied sich, ihn erst mal in Ruhe zu lassen.
Es war alles sehr viel für ihn und Seth konnte sich gut vorstellen, dass er sich am meisten Sorgen um seine Mutter machte.
Der Quileute war sehr froh, das seine Mutter Sue das Geheimnis kannte.
Jakob erklärte Kenai, das er sich selbst für ein Rudel entscheiden sollte. Klar, das war nur fair. Aber sein eigenes Rudel gründen? Ging sowas überhaupt? Er hatte ja keinen Leitwolfinstinkt in sich. Seth zuckte die Schultern und entschloss sich, sich darüber keine Gedanken zumachen. Wahrscheinlich hatte sich Jake nur versprochen.
"Toll, Kenai macht sicher bei uns mit! Das wird echt super." dachte sich der junge Clearwater und ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

Plötzlich durchfuhr ein anderer Ton die Küche, und zwar der Ton des Hungers. Seth's Magen brummelte leise und wie es der Zufall will fing Jakob an vom Essen zu reden, was dafür sorgte das Clearwaters Magen noch mehr knurrte.
"Im Schub unter dem Telefon sind ein paar Flyer von Pizza-Service und Co! Ich wäre ja für Chinesisch!"
Erst jetzt, als Seth an gebackene Ente, Reis und süß saurer Soße dachte, merkte er wie viel Hunger er hatte.
Er sprang auf und nahm sich nochmal einen großen Löffel vom Schokopudding, als Jakob wieder auf ein altes Thema zu sprechen kam.
Seth lehnte sich an die Theke und folgte Quils Worten, der alles genauso wiedergab wie Seth es selbst tun würde.
Als Quil fertig war klatschte Seth in die Hände. "Toller Vortrag Mr Ateara. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können!"
Er lachte und schob sich nochmal eine Porzion Pudding in den Mund.

Für Kenai wurde es alles zu viel. All dieses Wolfzeug hatte er ja noch einigermaßen verstanden, aber das er seiner Mutter nichts sagen durfte? Das machte ihn traurig. Sehr sogar. Am liebsten wäre er auf der Stelle in Tränen ausgebrochen, doch das ging schlecht. Nicht hier. Er wusste ja noch nicht, dass seine Packkollegen in kürzester Zeit all seine Geheimnisse kennen würden, so auch, dass ihn dieser Verlust sehr schmerzte. Vor allem wäre es auch sehr sinnvoll nach La Push zu ziehen, falls er hier wirklich in ein Rudel einstieg, denn ständig den Weg vom Makkahreservat nach La Push wäre zwar eine nette Aufwärmübung, aber für immer könnte Kenai das nicht machen, vor allem nicht, wenn er dann noch die ganze Nacht durchlaufen würde. Was auch immer sie da machten. Da kam Jacob auf die Rudel zu sprechen. Er dürfe es sich aussuchen. Oder ein eigenes machen. Aber ein eigenes, dafür war er zu unerfahren. Und er hatte sicher keine Packmitglieder. "Ein neues Pack aufmachen, könnte ich das? Braucht man dafür nicht bestimmte Leute, wie Jake oder Sam?", fragte Kenai. Irgendwie war es schon komisch. Seine Wahl war eigentlich schon gefallen. Er wusste, dass er zu Jake ins Pack gehen würde. Immerhin war da Seth. Und alle anderen, die er kannte. In Sams Rudel kannte er ja eigentlich fast keinen. "Aber ich denke schon, dass ich zu euch in ein Pack gehen werde.", der junge Makkah lächelte.

Da sprach der Alpha etwas von Essen. Sofort find Kenais Magen an zu grummeln. Er hat schon seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen. Das Frühstück hatte er stehen lassen, da er zu nervös war, vom Lauf in der Nacht. Und verdammt müde. Das Mittagessen hatte er verschlafen. Es war überhaupt ein Wunder, dass er es so lange ausgehalten hatte. Chinesisch oder Italienisch?, die Frage der Fragen. "Hm, ich wäre eher für Pizza. Die haben doch die richtige Größe Seth? Oder muss man zwei oder drei bestellen?", gab Kenai nun auch seine Meinung kund. Er wusste inzwischen, dass er viel mehr aß, als normal und er folgerte, dass es einfach am Wolfsein lag, denn auch in den Augen der anderen sah er den Hunger herausstechen. Noch einmal grummelte sein Magen tief. Hoffentlich brauchen die nicht zu lang zum Liefern, sonst sterben wir alle an Essensmangel, dachte sich Kenai, als er hörte, wie auch die Mägen seiner neuen Packkollegen grummelten wie ausgewachsene Bären.

Jacob hörte sich Quils Erklärung an.
Anfangs musste er sich stark konzentrieren um nicht loszulachen, aber wenn er länger darüber nachdachte klang die Idee gar nicht so unlogisch.
Und die Vorstellung als Adler hoch über allem anderen durch die Luft zu gleiten, völlig frei, war doch sehr verlockend.
„Das heißt, wenn wir beschließen würden, wir hätten heute Lust uns in ein...keine Ahnung... ein Lama zu verwandeln, würde das funktionieren?? Wenn wir uns nur genug konzentrieren würden?
Oder wie soll das funktionieren?“
Diese Sache machte ihn langsam wirklich neugierig...doch da unterbrach ihn erneut ein hungriger Magen.
Er musste grinsen.
Der junge Quileute kramte die Flyer aus dem Schub hervor, wie Seth ihm gesagt hatte, und betrachtete die verschiedenen Chinarestaurants und Pizzaservices, doch je länger er die verschiedenen Gerichte betrachtete, umso hungriger wurde er.
Kenai war für Pizza, Seth wiederum für Chinesisch...Jacob seufzte.
„Also gut, dann bestellen wir eben beides, bevor wir hier noch verhungern! Ich nehm ne Pizza Margeritha! Was darfs für euch sein?“
Jacob nahm die Bestellungen auf und rief sowohl beim Mai Thai, als auch bei Giovannis Pizza an.
Dann lief er rüber zur Theke, schnappte Seth den Löffel aus der Hand und nahm sich auch einen großen Löffel Schokopudding!
Genießerisch schloss er die Augen!
„Mmmmh! Seth, sag deiner Mum bitte, dass sie die Beste ist!“

Während Seth seinen Wunsch nach Chinesischem äußerte und Quil für seinen Vortrag lobte, sprach Kenai erneut die Sache mit den Rudeln an. Sein eigenes Pack gründen konnte er wohl kaum, er hatte höchstwahrscheinlich keinen Leitwolfinstinkt wie Sam oder Jacob. Quil erklärte das dem jungen Makkah und als dieser den Wunshc äußerte in Jakes Pack zu kommen, hob Quil die Hand.
"Yeah Kollege, willkommen im Pack! Schlag ein!", fragend blickte er zu seinem Alpha. Ihm war erst jetzt eingefallen, dass er nicht so einfach ein neues Mitglied bestimmen konnte.
Jacob hatte sich beim Vortrag des jungen Ateara ein paar Mal das Lachen verkneifen müssen, doch jetzt schien er nachdenklich und ernsthaft interessiert.
„Das heißt, wenn wir beschließen würden, wir hätten heute Lust uns in ein...keine Ahnung... ein Lama zu verwandeln, würde das funktionieren?? Wenn wir uns nur genug konzentrieren würden?
Oder wie soll das funktionieren?“ fragte der junge Black.
Quil überlegte. Eigentlich traf diese Aussage schon den Kern der Tatsache.
"Doch, so ungefähr", antwortete er. "Vielleicht ist es nicht nur eine Sache der Konzentration, sondern auch situationsabhängig. Ich meine wir sind vermutlich Wölfe, damit wir Vampire vernichten können. Wären wir in der Wüste und hätten kein Wasser, würden wir vielleicht Kamele werden. Wie wir hier allerdings eine andere Situation herbeirufen können weiß ich nicht....vielleicht....mh..wenn wir uns denken würden, dass wir Späher oder so etwas brauchen. Vielleicht wären wir dann dazu fähig uns in Adler zu verwandeln..." Nachdenklich schloss Quil seine Überlegungen ab.
Plötzlich musste er laut los lachen. Vier Mägen grummelten in der kleinen Küche der Clearwaters vor sich hin. Es hörte sich an wie das Getöse eines Wasserfalls. 'Hoffentlich kommen die Pizzas bald', dachte Seth. Er hatte sich eine Familienpizza bestellt, das chinesische Zeug machte ihn nie richtig satt.

Seth lächelte noch breiter als Kenai den Wunsch äußerte ins Jake's Pack zu kommen. "Habs ja gewusst!" dachte er sich triumphierend.
Alle seine Kumpels schienen mehr Appetit auf Pizza zu haben, was Seth ins Grübeln brachte. Aber nein, er hatte sich für sein Lieblings-China Gericht entschieden. Doch gerade Kenais Frage ob die Pizzen die richtige Größe hatten, brachte den Quileute auf eine ganz andere Idee.
"Also schön Jakob, ich nehme vom China-Mann die B3 und bei Giovannis Pizza kannste mir ne große Calzone mit viiiieeeel Käse bestellen!"
Nach der Bestellung wandte Seth sich wieder Kenai zu. Bestell am Besten zwei Stück. Das dürfte für die nächsten zwei Stunden reichen.
Der junge Makkah gab ebenfalls seine Bestellung auf und Jakob bestellte prompt. Danach sprach Quil wieder das Thema mit der Verwandlung an und Seth brach in schallendes Gelächter aus. Es schüttelte ihn so sehr, das er Mühe hatte einen Satz zu bilden.
"Seid ihr witzig....haha.... Lamas..... Ihr müsst mir mal erklären wie ihr als Lamas Vampire töten wollt.... Totspotzen?"
Der junge Clearwater krümmte sich vor Lachen, war gleichzeitig aber sehr erleichtert das sein Leitwolf die Theorie auch nicht so unlogisch fand.
Plötzlich riss ihm jemand den Löffel aus der Hand. Erst jetzt fiel Seth auf, das er immernoch die Puddingschüssel umklammert hatte.
Jakob schob sich ein riesen Stück in den Mund und gab mit vollem Mund seine Begeisterung zur Kenntniss.
Mit einer schnellen Bewegung eroberte sich Seth den Löffel wieder. Er hatte sich wieder gefangen. "Ok, ich werd's ihr ausrichten."
Jakob setzte einen Hundeblick auf und schaute zwischen Seth und der Schüssel hin und her. Solange bis Seth stöhnte und ihm Schüssel, sowie Löffel in die Hand drückte. "Hey Jungs, da kommt mir ne Idee! Machen wir auf dem Wohnzimmertisch platz fürs Essen, dann können wir dabei nen Film schaun. Ich hab sicher noch einige Klassiker die ihr nicht kennt." Frech Grinsend sah er seine Kumpels an.

Kenai interessierte sich eigentlich gar im Moment nicht so für die Spekulationen die sein neues Pack so führte. Es reichte ihm vollkommen aus, sich vorerst in ein Tier zu verwandeln. Den Wolf. Über weiteres wollte er noch nicht nachdenken. Erst wenn es wirklich soweit war, dass Seth oder jemand anderes auf einmal als Lama oder so vor ihm stehen würde, würde er auch anfangen, sich Gedanken darüber zu machen. Jetzt war es noch sinnlos. Er war der Meinung, dass er sich erstmal mit dem auseinandersetzten musste, was er jetzt war, bevor eine weitere neue Identität dazu kam. Da hob Quil seine Hand, damit Ken einschlagen konnte. Begeistert klaschte der junge Makkah seine Hand auf die seines neuen Packkollegen. "Yeah, mit euch wird das sicher klasse.", grinste er. Er freute sich, hier zu sein. Wirklich. Da meinte Seth, dass es wohl besser wäre, wenn er sich zwei Pizzen bestellen würde. "Hm, dann nehm ich eine Familienpizza mit Hälfte Schinken, Hälfte Salami, okay?", gab er seine Bestellung an Jake weiter, der schon die Flyer herausgekramt hatte und das Telefon in der Hand hatte. Der Pizzadienst würd sich sicher wundern, warum Jake so viel bestellte. Außer sie wussten Bescheid aber da war sich Kenai nicht ganz so sicher. Da kam Seth mit einer weiteren Idee. Film schauen. "Hey klasse Idee! Was hast du denn zu bieten?", fragte Kenai. Es war schon lang her, dass er das letzte mal im Kino oder so gewesen war. Film schauen hatte bei ihm, komischerweise seltenheitswert. Er und seine Freunde aus dem Reservat sind viel lieber miteinander umhergezogen und sind in der freien Natur gewesen. Er folgte seinen Packkollegen und half ihnen den Tisch abzuräumen. Danach sicherte er sich einen Platz auf dem großen Sofa der Clearwaters und hörte, was Seth so zu bieten hatte.

Die Stimmung lockerte sich merklich, vor allem weil Seth seinen Freunden einen grandiosen Vorschlag machte. Zumindest fand Quil das. "Ja, ich wär auch für ne Runde Abschalten. Nen ruhigen Abend hatten wir doch echt lange nicht mehr."
Er machte sich schon auf dem Wg ins Wohnzimmer und rückte seinen leeren Stuhl an den Tisch.
Der junge Ateara hatte einen ganz trockenen Mund von seinem Vortrag an Kenai und verspürte Durst auf etwas Kühles. Er öffnete den Kühlschrank und suchte nach etwas zu trinken. Er fand nichts, alles war mit Essen vollgestellt.
"Habt ihr hier nicht irgendwo was kaltes zu trinken?", fragte er den jungen Clearwater.

„Ich spotz DICH gleich tot, Seth!“ lachte Jacob.
„Sag nichts gegen Lamas, das sind tolle Tiere!“ er nahm noch einen weiteren Riesenlöffel voll Pudding.
Die Schokoladenstückchen schmolzen langsam in seinem Mund.
Er seufzte genüsslich.
Aber dann bekam er doch ein wenig Mitleid mit dem jungen Clearwater und stellte die Schüssel widerwillig zurück in den Kühlschrank.
Da schlug Seth vor, eine DVD zu schauen, Jacob kam die Idee gerade recht.
Er wollte ein wenig abschalten und was könnte es gemütlicheres geben, als mit seinem Rudel Pizza zu essen und sich dabei Filme anzugucken.
Also folgte er seinen Packbrüdern ins Wohnzimmer.
Black Junior lies sich neben Kenai auf das Sofa fallen.
„Freut mich übrigens sehr, dass du dich für unser Pack entschieden hast!!“ meinte er an den Makkahjungen gewandt und legte die Beine auf den Couchtisch, da kam auch Seth ins Wohnzimmer.
„Also, Seth...erzähl mal! Was für Filme hast du anzubieten??“ fragte nun nach Kenai auch noch Jake.
„Ich hätte ja mal wieder Lust auf Herr der Ringe...
Ist euch eigentlich schon mal die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Gollum und Quil aufgefallen??“
schon fing der Leitwolf sich einen festen Schlag auf den Hinterkopf ein.

Offensichtlich kam die Idee von einem gechillten Video-Abend gut an. Nachdem Jakob brav den Pudding zurück in den Kühlschrank gestellt hatte, folgte er Kenai ins Wohnzimmer.
Quil hingegen war noch dabei in der Küche nach etwas Flüssigem zu suchen. "Ehm wart mal Quil, im Kühlschrank is glaub ich nix mehr."
Seth krabbelte unter den Tisch und nahm zwei große Flaschen Cola aus dem Kasten der unter der Eckbank verräumt war.
"Hey Quil, wir brauchen doch keine Gläser oder?" Ateara lächelte und schüttelte den Kopf.
Die Jungs untereinander hatten keine Probleme damit aus einer Flasche zu trinken. Von zu Hause war Seth allerdings anderes gewöhnt.
Seine Mutter Sue war schon mal nach Hause gekommen, als Quil und Embry zu Besuch waren.
Sie hatte sich fürchterlich darüber beschwert, das Seth seinen Freunden keine Gläser zum Trinken bereitgestellt hatte.
Aber im Moment war sie ja nicht da, sie verbrachte die Nacht bei Charlie.

Während Quil und Seth auf dem Weg ins Wohnzimmer waren überlegte Seth. Es würde wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis entweder Sue zu Charlie, oder Charlie zu ihr zog. Er schluckte. Er wollte hier auf keinen Fall weg. Das ginge auch gar nicht, aber sicher wusste das seine Mutter. Von dem her war es schon wahrscheinlicher, das Charlie nach LaPush zog. Billy würde das natürlich sehr freuen. Was Leah dazu sagte, wollte er sich lieber gar nicht vorstellen. Seth selbst mochte Charlie und würde es sicher besser aufnehmen als seine Schwester. Wobei es sicher auch komisch sein würde, wenn Charlie den Platz in der Küche einnahm, andem sein Vater Harry saß.
Als die beiden im Wohnzimmer ankamen, hatten es sich Jake und Kenai schon gemütlich gemacht. Quil gesellte sich neben die beiden und Seth stellte die Flaschen auf den Tisch. Danach sah er Kenai fragend an. "Willst du ein Glas haben?" Doch er wurde von Jakob unterbrochen der auf einen seiner Lieblingfilme zu sprechen kam. Herr der Ringe. Seth brach in schallendes Lachen aus, als sein Leitwolf Quil mit Gollum verglich. Natürlich lies Quil das nicht auf sich beruhen und Seth musste noch mehr lachen.
Er ging in Richtung Fernseher und öffnete eine darunterliegende Schublade. Er griff nach dem zweiten Teil der Saga und blickte hochkonzentriert vom Cover zu Quil. "Naja Jakob.... jetzt wo du's sagst... die Ähnlichkeit ist schon Verblüffend."

cf.: La Push / Wohnsiedlungen / Paul's Haus

Rachel Black lief mindestens eine Halbe Stunde durch die anbrechende Nacht. Und immernoch regnete es in Strömen , doch die Quileute hatte einen Regenschirm. Dennoch , trotz des Regenschirmes bekam sie ein paar Regentropfen ab.
So spazierte sie Minuten lang durch La Push , immer ihr Ziel vor Augen : Sue's Haus.
" Es ist alles so himmlisch. Der Sternenklare Abend oder eher schon die Nacht. Die Geräusche des Windes der die Bäume durchschüttelt. Traumhaft. Eine echte Idylle." , dachte sich Rachel glückseelig.
Endlich sah sie das Haus von Sue und ihrer Familie und es brannte noch Licht. Rachel atmetete erleichtert auf.
Sie fragte sich dennoch wer alles da sein würde und wie alle auf ihren Besuch reagieren würden. Anrufen hätte Rachel auch können doch sie liebte Überraschungen.
Sie bahnte sich den Weg zum Haus der Gestrüpp und ein paar herumliegende Äste.
Rachel musste grinsen bei dem Gedanken die restlichen Wölfe zu besuchen. Sie klopte einmal fest an der Tür , und ein zweites und auch ein drittes Mal.
Die Quileute wartete geduldig grinsend bis jemand ihr die Tür öffnete.

"Ist euch eigentlich schon mal die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Gollum und Quil aufgefallen??“, fragte Jacob die anderen. Schon schlug Quil ihm fest auf den Hinterkopf. Seth schnappte sich die Herr der Ringe-DVD und hielt sie ´, mit weit ausgestrecktem Arm, vor sich hin. Mit zusammengeniffenen Augen verglich er das Gesicht seines Freundes mit dem der schleimigen Kreatur aus der Tolkien-Saga. "Naja Jakob.... jetzt wo du's sagst... die Ähnlichkeit ist schon Verblüffend."
Quil lachte "kommt schon Leute, dass ist nicht euer Ernst. Wenn ihr erstmal Jake mit dem Urkuk'hai-Anführer verglichen habt....DANN wisst ihr was Ähnlichkeit ist!" Grinsend schaute er zum Leitwolf. Seine breiten Schultern und die enorme Größe ließen ihn tierisch aussehen. Wenn er die Augenbrauen zusammenzog, die Zähne fletschte und böse guckte, sah er wirklich aus wie der Erste der neu geschaffenen Kreaturen von Saruman.
Während Seth den Film einlegte und den Fernseher startklar machte, klopfte es mehrmals heftig an der Tür. Wer das wohl sein konnte?! Die meisten aus ihrem Rudel waren packen und bereiteten sich auf die Abreise nach Volterra vor oder schliefen sich aus. Sue konnte noch nicht nach Hause kommen, sie war bei Charlie und würde vermutlich dort die Nacht verbringen.
"Ich geh schon", sagte Quil und erhob sich ächzend vom Sofa. Schlurfend trat er aus dem Wohnzimmer, doch der unerwartete Gast hatte es offenbar eilig und klopfte noch einmal. Der junge Atera rief "Jaja ich komme ja schon!", und ging schneller durch den Flur. Als er die Tür öffnete kam ihm ein Schwall Regenwasser entgegen. Er blinzelte durch die Bindfäden aus Wasser und sah Jacob's Schwester.
"Rachel! Was für ne Überraschung! Komm rein, wir gehts dir?"

Kenai freute sich richtig auf einen Filmabend mit seinem neuen Pack, doch bei den Witzeleien wollte er noch nicht so teilnehmen. Vor allem, da er sie alle noch nicht so kannte und auch ein wenig schüchtern ihnen gegenüber war. Er wusste ja nicht, was sie dann von ihm denken würden. Er wollte nicht, dass sie gleich von Anfang an ein schlechtes Bild von ihm hatten. So hielt er sich bei den Vergleichen lieber zurück und kuschelte sich stattdessen in das Sofa der Clearwaters. Er wartete darauf, dass seine Packkollegen fertig waren mit ihren Spielereien und freute sich schon total auf den Film. Er hatte Herr der Ringe zwar schon einmal gesehen, aber das war schon ewigst her. Er fand die Filme aber total klasse, denn sie waren, seiner Meinung nach, die besten aller Zeiten. Als gerade der Vorspann ablief, klopfte es an der Haustür. Er wusste ja nicht, was in La Push gerade so ablief und fragte sich genau wie jeder andere wahrscheinlich, wer es war. Ob es schon der Pizzaservice ist? Das wäre ein bisschen schnell., überlegte er sich und folgte, von der Neugier getrieben, Quil. Dieser öffnete die Tür und war ganz überrascht. Im Türrahmen stand eine hübsche, junge Frau, die wohl Rachel hieß, denn Quil begrüßte sie so. Und sie war unerwartet. Aber das wäre ihm auch so klar gewesen. Er hielt sich wieder etwas im Hintergrund der Geschichte, denn er war sich schon wieder sehr unsicher, was er tun sollte und was er nicht tun sollte.

Es würde ein sehr lustig Abend werden. Alle machten Späße und Lachten. Alle bis auf Kenai. Etwas besorgt betrachtete Seth seinen Freund und fragte sich, was wohl nicht stimmte. Kenai hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht und sah den anderen zwar belustigt zu, beteiligte sich aber nicht an den Gesprächen. Gut, sehr sinnvoll war das ganze auch nicht. Quil mit Gollum und Jakob mit einem Urkuk'hai zu vergleichen war jetzt nicht so ein aufregender Gesprächsstoff. Seth zuckte die Schultern wahrscheinlich lag es einfach daran, das Kenai Quil und Jakob noch nicht so gut kannte. Seth selbst würde es genauso gehen, wenn er mit Kenai und Freunden von ihm zusammen wäre.
Ein lautes Klopfen an der Tür richtete die Aufmerksamkeit der Quileute auf sich. "Hu? Die sind aber heut schnell..." murmelte Seth leise, als er an den Essens-Service dachte.
Er wollte selbst schon ansetzen zur Tür zu Laufen, als Quil schon aufsprang und schnell zu Tür lief, Kenai folgte ihm. Also waren vier starke Hände am Werk, die die Essensmassen tragen könnten. Dementsprechend kümmerte sich Seth darum die DVD einzulegen.
Er hörte wie Quil die Tür öffnete und jemanden begrüßte mit dem Seth gar nicht gerechnet hatte. "Rachel?!?!"
Verwirrt starrte er Jakob an. "Deine Schwester ist hier?" Doch Jake schien genauso ahnungslos zu sein, wie Seth selbst.

„Ich soll aussehen wie Uruk’hai??“ fragte er Quil
„Du verwechselst ihn wohl mit Aragorn...du weißt schon: groß, männlich, ...“
Jacob grinste breit.
Während er noch nach weiteren - offensichtlichen - Gemeinsamkeiten zwischen ihm und dem König Gondors suchte, klopfte es an der Haustüre.
Wie auf Stichwort knurrte Jakes Magen besonders laut.
„Bitte, lass es das Essen sein...“ dachte Jacob.
Quil und Kenai gingen zur Türe um die Pizza und das Chinesische entgegenzunehmen.
Doch anstelle des erwarteten Essensduft, wehte ihm ein Name entgegen.
"Rachel! Was für ne Überraschung..."
„Rachel??“ wiederholte Black Junior.
Mit seiner Schwester hatte er momentan am allerwenigsten gerechnet.
„Deine Schwester ist hier?“ fragte Seth, der mit ihm im Wohnzimmer geblieben war.
Jake zuckte mit den Schultern „Wie's aussieht...“ .
Er stand vom Sofa auf um sich selbst zu überzeugen.
Aber auf der Türschwelle stand wirklich seine ältere Schwester.
„Rachel!“ Er ging grinsend auf sie zu und umarmte sie.
„Was machst du denn hier? Bist du schon lange wieder in LaPush?“

Kenai war so leise hinter Quil hergeschlichen, dass er ihn erst bemerkte, als er sich wieder umdrehte. Als der junge Ateara den Namen der Besucherin aussprach, wurde es still im Wohnzimmer. Anscheinend wusste auch Jacob nichts von der Anwesenheit seiner Schwester in La Push. Ihr neuester Packkollege fühlte sich anscheinend unwohl in seiner Haut. Quil nahm an, er hatte auf das Essen gehofft. Nun sah er sich einem fremden Besucher gegenüber, wo doch für ihn sowieso schon alles so neu war.
"Rachel, das ist Kenai aus dem Makkah-Reservat. Unser Neuester.", stelle er ihm mit einem bedeutungsvollen Blick vor. "Rachel ist Jacob's Schwester und wohnt eigentlich nicht mehr hier in La Push." fügte Quil an Kenai gewandt hinzu. Dann wandte er sich Richtung Wohnzimmer um wieder Richtung Wohnzimmer zu gehen, doch Jake kam ihm entgegen. Er begrüßte seine Schwester mit einer Umarmung und stellte ihr einige Fragen.

Es dauerte einige Augenblicke ehe jemand Rachel die Tür öffnete. Sie hörte jemanden laut schreien : "Jaja ich komme ja schon!"
Sie musste zwar kurz überlegen aber dennoch konnte sie die Stimme als die von Quil ausmachen . Wenige Sekunden später machte er ihr die Tür auf und Rachel grinste ihn an und lachte dann. Quil war völlig perplex. Er schaute Rachel an als wäre sie der Teufel persönlich. Dann begrüßte er sie jedoch freundlich , bat sie herein und erkundetet sich nach ihrem Befinden.
Als sie eingetreten war fühlte sie sich sofort zu Hause. In ihr breitete sich ein Gefühl von Heimat aus.
Dann wandte sie sich zu Quil und sagte : „Danke Quil ! Mir geht es sehr sehr gut. Jetzt wo ich hier bin. Ich habe euch alle schrecklich vermisst.“
Dabei steckte sie ihre ganze Fröhlichkeit in ihr Lächeln. Doch lange blieben sie nicht allein‘.
Rachel erspähte einen anderen Jungen etwas weiter hinten. Sie kannte ihn aber nicht.
„ Für einen normalen Jungen ist er zu kräftig für sein Alter , ich schätze ihn auf 15 oder 16. Aber ein Quileute ist er nicht. Abwarten..“
Rachel wollte zu gern wissen wer er ist und ehe sie fragen konnte erklärte Quil das er ihr ‚Neuster wäre‘ und Kenai hieß.
Ein Werwolf ? Rachel sah Quil verwundert an. Sie konnte es noch nicht fassen.
Sie ging auf Kenai zu und lächelte . Dann sagte Rachel : „Hey Kenai. Ich bin Rachel , wie Quil schon sagte. Und ? Ist es schön ein Werwolf zu sein ?“
Ehe Kenai auf Rachel‘s Begrüßung reagieren konnte kam schon ihr Bruder Jacob grinsend in das Zimmer. Sie erwiderte sein strahlendes Grinsen.
Rachel hatte ihn wirklich vermisst , sie war schon viel zu lange nicht mehr hier. Als Jacob bei ihr angekommen war umarmte er sie erst einmal und Rachel wurde ganz gleich warm.
„ Werwolf..“ , murmelte sie fröhlich.
Dann fragte Jacob was sie hier mache und warum sie hier wäre. Daraufhin musste Rachel lachen , anscheinend hatte wirklich niemand mit ihr gerechnet.
Dann jedoch sagte sie : „ Jake ! Kann ich euch nicht mal besuchen kommen ?“ Sie boxte ihn herzlich in die Seite.
Rachel musste wieder lachen und fuhr dann fort : „ Jep , ich wollte euch besuchen , ihr habt mir gefehlt , besonders die Wärme die ihr ausstrahlt… Naja , ich bin seit heute Mittag in La Push , ich war noch bei Paul und habe die anderen dann zum Flughafen gebracht und verabschiedet…. Aber ich hoffe ich habe euch nicht unterbrochen .“
Sie lächelte entschuldigend , sie wusste sie hatte den Jungs Abend unterbrochen.

Jakob gab Seth zu verstehen, das er wirklich keine Ahnung hatte das seine Schwester hier war.
Sofort lief er in den Flur um sie zu begrüßen. Seth zögerte einen Moment. Er dachte an seine große Schwester.
Wieso war Leah nicht genauso einfach und unkompliziert wie Rachel. Seth hatte nicht so viel Erinnerung an Jakobs große Schwester, der Altersunterschied war zu groß und die beiden hatten sich nicht so oft gesehen. Doch immer wenn sie sich auf irgendwelchen Festen oder Feiern getroffen hatten war sie liebenswürdig und nett. Immer am Strahlen und offen für jeden Spaß.
Doch sofort überfiel Seth ein schlechtes Gewissen. Leah war mal genauso gewesen, damals als sie noch glücklich war. Glücklich mit Sam. Der Liebe ihres Lebens. Damals war seine Schwester eine andere Person gewesen. Seth kam es vor wie eine Ewigkeit.
"Du bist ein schlechter Bruder Seth..." dachte sich der junge Clearwater und ballte automatisch seine Hände zu Fäusten.
Und in diesem Moment nahm er sich fest vor sich nochmal bei Leah zu entschuldigen, wenn sie wieder in LaPush war.
Sie hatte das alles nicht verdient und Seth liebte sie so wie sie war. Und auch wenn die ganze Welt sie hassen würde, Seth würde hinter ihr stehen. Niemals würde er sie mehr im Stich lassen.
Seine Haltung entspannte sich ein wenig und er lächelte. "Du bist schon eine ziemliche Nervensäge... aber ich werde in Zukunft versuchen ein besserer Bruder zu sein... versprochen."

Das Kichern und die freudigen Stimmen lenkten Seth ab und er beschloß ebenfals den neuen Besuch zu begrüßen. Er ging um die Ecke in den Hausflur und sah in das strahlende Gesicht von Rachel die gerade von ihrem kleinen Bruder umarmt wurde, der aber viel größer war als sie. "Gestaltenwandler Rachel, nicht Werwölfe." berichtete Seth sie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Sie lachte und boxte ihrem Bruder in die Seite. Sie erzählte das sie mit den anderen am Flughafen war und wieder schlich sich ein unwohles Gefühl in Seth Körper. Eigentlich hätte er sie zum Airport begleiten müssen. "Ach, jetzt übertreibs nicht Seth" ermahnte er sich selbst. "Sie is ja kein kleines Kind mehr."
Dennoch hatte er das dringende Bedürfnis sich irgendwie bei Leah zu melden. Er kramte also in seiner Hosentasche und holte sein Handy hervor. Rachel erkundigte sich noch ob sie die Jungs bei irgendwas unterbrochen hatte. "Ach Quatsch, du störst nicht Rachel! Komm, wir gehen ins Wohnzimmer." Seth schloß die Haustür und folgte den anderen langsam ins Wohnzimmer, während er auf seinen Handytasten herumtippte.

"Hey Leah, ich hoffe ihr hattet einen guten Flug. Passt bitte gut auf euch auf ok?! ... Und sorry nochmal. Seth"

Kenai stand immer noch in der Tür. Alle anderen waren auch das Mädchen zugerannt. Es hatte sich herausgestellt, dass es Jacobs Schwester war. Sie sah dem Alpha aber eigentlich gar nicht ähnlich, aber er kannte das. Vielleicht fiel es ihm aber auch auf den ersten Blick nicht so wirklich auf. Jake schien sich sehr gut mit seiner Schwester zu verstehen. Die beiden umarmten sich gleich. Erst jetzt merkte Ken aber, dass Seth etwas zurück geblieben war. Er verzog kurz die Augenbrauen, doch Seth griff zu seinem Handy und der junge Makkah wollte echt nicht sehen, was Seth schrieb. Es ging ihn ja nichts an. So ging er ein paar Schritte auf Rachel zu. Er war zwar schon vorgestellt worden, aber er wollte es selbst auch noch einmal tun. "Hi, ich bin Kenai. Der Neue." Er grinste. Der Neue, wie sich das anhörte. Aber eigentlich stimmte es. Er war noch nicht einmal eine Stunde Teil dieses Rudels und hatte auch noch eine gewisse Scheu vor ihnen allen, aber er wusste, in Sams Rudel wäre es wahrscheinlich noch schlimmer für ihn. Da kannte er ja gar keinen. So war er froh, wenigstens ein paar Leute zu kennen. Er wusste ja eigentlich auch nicht, dass er sie beim ersten Verwandeln nur besser kennen lernen würde. Dass sie ihn dann auch am besten kennen würden, da sie alle seine Gedanken und Erinnerungen herauspflücken konnten. Doch das war eigentlich ein Glück, denn sonst hätte Kenai eine richtige Angst vor der ersten Verwandlung mit den Freunden gehabt. Er hätte nicht wollen, dass sie alles von ihm erfahren und doch war es unausweichlich. Er würde es nicht ändern können, außer er beschloss wirklich ein eigenes Rudel aufzumachen und das wollte er wirklich nicht, denn das war gar nicht so seine Stärke und allein ein Rudel? Das war ja auch langweilig.