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Die Wälder/Jagdgebiet

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Beitrag  Alec the first Di Aug 31, 2010 9:12 am

Alec mundete das süße, warme Blut des Mädchens viel besser als das des vorigen Opfers. Es war noch so jung und unschuldig, es könnte keiner Menschenseele etwas zuleide tun. Genau das war es, was Alec an seinen jungen Opfern so sehr liebte. Sie waren noch so unbefleckt und ihre Seele war weiß wie ein Blatt Papier. Auf ihrer Seele fand sich kein größeres schwarzes Fleckchen, entstanden durch eine riesige Lüge, und es waren auch keine Blutstropfen darauf, wunderschön schreiend rot im Gegensatz zum unschuldigen Weiß. Er liebte es, ihren Lebenssaft in sich aufzunehmen und somit ihr Leben auszulöschen und durch seines zu ersetzen. Es mochte vielleicht für so manchen abartig aussehen, wenn Alec sich an einem kleinen Kind gütlich tat, er der selbst in seiner Kindheit erstarrt war, aber für ihn selbst war es eine Wohltat. Keines seiner kindlichen Opfer würde je das schöne Erwachsenenalter erreichen und seine gestohlenen Jahre erleben. Wäre da nicht dieser verdammte Vampir gewesen, der seine Eltern getötet hatte und durch den es folgernd zur Wandlung der Zwillinge gekommen war. Doch die Rache war göttlich gewesen. Alec, durch die Wandlung um so vieles stärker als jeder noch so alte Vampir auf dieser Erde, hatte ihn verfolgt über alle Erdteile und schlussendlich musste sich der alte, gehässige Vampir dem Zwölfjährigen stellen. Es kam zu einem blutigen, erbitterten Kampf, aus dem Alec als Sieger hervorging und der Mörder ihrer Eltern wurde von Alec eigenhändig geköpft. Was war das für ein schönes Gefühl, für den Tod ihrer Eltern Rache geübt und diese Angelegenheit ein für alle Mal aus der Welt geschafft zu haben. Aro nahm ihn nach diesem Rachefeldzug mit offenen Armen bei sich auf – er wusste, wie wichtig es für Alec gewesen war, den Vampir selbst zu töten. Genauso gut hätte er sich auf Demetri und Felix verlassen können – der Tracker hätte den Vampir mühelos aufgespürt und Felix hätte ihm den Garaus gemacht. Doch Alec wollte das selbst erledigen, es war eine Sache Mann gegen Mann gewesen. Er hatte richtige Genugtuung verspürt, als der Vampir in das Gesicht des Kindes geblickt hatte, das er vor wenigen Monaten in diesem kleinen Dorf vom Tode verschont hatte, und das sich ihm nun als frisch verwandelter Vampir in den Weg stellte und gegen ihn zu kämpfen verlangte. Der Mörder seiner Eltern hatte ziemlich verdutzt drein geschaut, hatte sich jedoch schnell wieder gefasst und dann hatte die Schlacht begonnen.
Plötzlich hörte Alec hinter sich leise, leichte Kinderschritte und er musste nicht lange überlegen, um zu wissen, wer das war. Nur Jane wagte es, sich an ihn heranzuschleichen, sofern das überhaupt möglich war, denn jenen die es bereits früher versucht hatten, war es schlecht ergangen. Seine Schwester hielt sich im Hintergrund und sah ihm offenbar zu, aber Alec war das egal. Sie durfte es, denn vor ihr hatte er keine Geheimnisse und was war denn schon dabei, einem Vampir beim Trinken zuzusehen? Es war keine große Sache!
Alec drückte den zierlichen, porzellanzarten Körper des Mädchens fester und dachte schon, er müsse zerbrechen. Genüsslich schluckte er die Tropfen des wunderbaren, roten Saftes, der in ihr steckte und sie mit Leben erfüllte. Erfüllt hatte, traf es wohl eher, denn das kleine Herz des Mädchens hatte soeben seinen letzten Schlag getan und dem kindlichen Körper den Dienst versagt. Genüsslich saugte Alec noch den letzten Tropfen Blut aus den Adern des kleinen Mädchens, als es langsam erschlaffte. Er blickte auf und sah sofort zu Jane. Schnell ließ er den toten Körper verschwinden, wo ihn erst einmal ein paar Monate niemand finden würde und wandte sich dann zu Jane. Einen Moment später stand er neben ihr und sah seiner kleinen Schwester in die Augen. Jane sah ihn ebenfalls an und meinte: "Bruder, wir sollten uns schön langsam auf den Rückweg machen. Aro wird uns sicher schon vermissen." Alec nickte leicht und nach einem weiteren zustimmenden Blick liefen sie auch schon los. Ihr gegenseitiges Verständnis, das nicht viele Worte verlangte, ging so tief, dass sie oft schon wussten, was der andere zu tun überlegte. Es war ein unheimliches Gefühl so tiefer Verbundenheit und manche der Volturiwachen schreckten davor zurück. Manche vermieden es, mit ihnen gemeinsam zu sprechen, was nahezu unmöglich war, denn sie waren nicht oft alleine anzutreffen. Jedoch hatten sie einen besonderen Rang innerhalb der Volturi, ein sehr hoher Rang, und diesen machte ihnen niemand streitig, denn Aro hatte ihr vollstes Vertrauen und wäre dem nicht so, würden sie schon lange nicht mehr Teil der Wache sein.
Alec warf Jane noch einen kurzen, nichtssagenden Blick zu, bevor sie den Unterschlupf der Volturi in Volterra erreichten.

tbc. Der Thronsaal
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Beitrag  Heidi the first Sa Okt 16, 2010 3:25 pm

Cf. Volterra // Der Thronsaal

Mit schnellen Schritten überquerte Heidi die kleine Lichtung vor dem Schloss.
Mit einem Sack,den sie sich von Gianna geholt hatte,transportierte die schöne Volturi zu einem abgelegenem Plätzchen im Wald.

Der Wald war von einer angenehmen Stille bedeckt und man hörte nur die Blätter rascheln und hin und wieder ein paar Käuzchen rufen.
Heidi rauschte an den vielen Fichten und Tannen vorbei ohne auch nur einmal mit den Wimpern zu zucken.
Sie hatte schon unzählige Leichen in dem dunklen Wald verschwinden lassen ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie jemand finden könnte.
An einer für sie passenden Stelle, es war ein kleiner Platz umkreist von unzähligen Laub- und -Nadelbäumen stellte sie den Sack auf dem kühlem Waldboden ab und begann schnell ein paar trockene Baumreste zusammen zu suchen.

Normalerweiße verbrannten die Vampire ihre Beute nicht,doch an diesem Tag hatte Heidi,das seltsame verlangen danach.
Wahrscheinlich um Zeit zu vergeuden, denn im Schloss war es für sie sterbens langweilig.
Sie stellte die Hölzer in einem Dreieck auf und zündete sie rasch mit ihrem silbrigen Feuerzeug an.
Wie auch die anderen Vampire,hatte auch Heidi immer eines dieser Hilfsmittel mit passendem Königszeichen bei sich.

Das Feuer loderte wild und das Holz knisterte leise,wie romantisch es doch wäre wenn sie nicht alleine auf dieser Welt wäre.
Eine einsame Frau,die für ein Leben für die Ewigkeit bestimmt war,ohne Aussichten auf Liebe oder Zärtlichkeit.
Die Knochen brachen in Heidis Finger wie Holzstöcke und verbrannten langsam im rotglühendem Feuer während die Volturi ihre Gedanken wieder ordnete.

Immer mehr Tote verschwanden im rotem Flammenmeer und der Sack leerte sich bedrohlich schnell.
Doch zum Glück gab es noch etwas das Heidi tun konnte um nicht in Langeweile zu versinken.
Sie konnte den Porsche vom Flughafen abholen.

Normalerweiße ließ die Vampirin diese Arbeit Gianna übrig,die sie nicht wirklich leiden konnte, zum Einen wegen ihrer Menschlichkeit und der Tatsache das sie in wenigen Jahren tot sein würde und zum Anderen konnte Heidi nicht verstehen wie ein Mensch so naiv sein konnte und wirklich glauben konnte, die Volturi würden sie eines Tages doch noch verwandeln.
Lächerlich,die Volturi verwandelten niemand ohne bestimmten Grund und dieses dumme Wesen konnte doch nicht wirklich glauben.dass ein Leben für die Ewigkeit solch ein Geschenk war.

Heidi verbrannte den Sack und löschte das Feuer ehe sie sich auf den Weg zum Flughafen machte um ihr geliebtes Auto abzuholen.

Tbc: Volterra// Flugplatz
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Beitrag  Afton the second Mo Nov 22, 2010 10:48 pm

(Versuch ich es mal...)

Immer noch gespannt auf Doras Antwort lauschte der Volturi gespannt. Das einzige war er wahrnahm war ihr regelmäßiger Atemstoß, obwohl sie es nicht benötigten war es ein Zeichen der längst abgelegten Menschlichkeit die sie insgeheim vermisste.
"Es ist nicht unnormal. Es ist menschlich, auch wenn wir nicht mehr welche sind.", sie schaute Afton traurig an, wartete.
"Was geschehen wird, wird geschehen. Dagegen kann weder ich oder du etwas unternehmen. Es wird wehtun ja, aber vielleicht wird der Schmerz irgendwann so klein sein das wir ihn vergessen können. Irgendwann, und da bin ich mir sicher, wird die Ewigkeit nicht mehr so trist sein.", sie seufzte. Afton war etwas verwirrt. Eine solche Antwort hatte er nicht erwartet. Er fühlte sich plötzlich etwas leichter. Er war also nicht der einzige den es umbringen zu schien was passierte. Und sie hatte Recht, die Hochzeit würde stattfinden, keiner der beiden konnte diese Tatsache leugnen, auch wenn es wehtat.
"Wird wohl so sein.", Afton wandte sich ab. Eine einzige Minute wollte er nicht in ihre traurige Augen sehen. Er hatte sie gern, und es tat weh sehen zu müssen das sie litt.
"Es ist besser so.", sagte sie ganz leise. Er spürte ihre Anwesenheit mit jeder Faser seines Körpers.
"Findest du wirklich das es besser so ist?", der Volturi wandte sich wieder ihr zu. Athenodora schaute zu Boden. Diese Tatsache machte ihn wütend, und er wusste nicht warum. Wo war die selbstbewusste Kriegerin geblieben die er kannte und mögen gelernt hatte.
"Verzeih meine Anzüglichkeit aber du nanntest mir den Grund für deine Traurigkeit immer noch nicht.", vielleicht war es falsch so mit ihr zu reden. Immerhin hatte er großen Respekt vor ihr. Aber etwas in ihm wollte sie anbrüllen, wollte das sie ihren Kummer mit ihm teilte.
"Afton, du bist nicht der einzige der verletzt wurde. Glaubst du ernsthaft ich würde nicht leiden. Niemand will mich hier haben. Stendig werde ich gemieden wie unerwünschtes Ungeziefer. Glaubst du ich wäre nicht schon längst fort, wenn ich könnte?", sie stoppte. Offensichtlich war ihr dieser Gefühlsausbruch peinlich gewesen.
So plötzlich das es ihm selbst verwirrte, nahm er die blonde Vampirin in den Armen. Sie versteifte sich, aber wehrte sich nicht.
"Du bist nicht unerwünscht.", sagte er ganz leise. Vielleicht schaffte er es ihr den Kummer zu nehmen. Schon allein das half, zu wissen das er ihr helfen konnte.
"Danke."

P.S: Es ist nicht sehr lang geworden da ich selbst nicht recht wusste was ich schreiben sollte. Hoffe es ist "Akzeptabel". XD blahh
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Beitrag  Demetri So Feb 13, 2011 9:03 pm

Cf.: Restliche Räume – Der Thronsaal

Demetri achtete nicht darauf, was geredet wurde. Nur am Rande bekam er mit, wie Corin und Heidi den Saal betraten und Alec mit seiner Zwillingsschwester denselbigen verließ. Er meinte die Worte ‚Abiana’ und ‚verschwunden’ gehört zu haben, doch er interessierte sich nicht für die Halbvampirin, die einfach so abgehauen war. Feige, um vermutlich zu ihrem lieben Bruder zu gehen, ihn zu warnen. Sie waren doch alle gleich, diese Brut. Hinterhältig und doch solche Angsthasen. Genau wie die Cullens.
Demetri hörte, wie Aro es bedauerte, dass man den Anführer der Gruppe getötet hatte, wo doch seine Gabe so mächtig gewesen war. Es war sein Glück, dass er dem Meister seine Hand nicht hatte reichen müssen. So war ihm erspart geblieben, seine Schwäche zu offenbaren, die er empfunden hatte, als der Vampir die Gabe an ihm eingesetzt hatte. Außerdem musste er nicht wissen, dass er es war, der ihn getötet hatte, mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen – noch nicht. Früher oder später würde es dazu kommen. Es war unvermeidbar.
Jetzt spürte der Tracker den Blick des Meisters auf sich ruhen und blickte auf. “Ich denke, du solltest sie begleiten, Demetri.“ Er nickte dankbar und wartete, dass seine Gefährtin mit ihm den Raum verließ.

Sobald die Flügeltür ins Schloss gefallen war, ergriff der Vampir die Hand seiner Gefährtin, schenkte ihr ein Lächeln. Er sah die Erleichterung in ihren Augen und strich ihr sanft durch das glatte, braune Haar. Bemerkte die Sorge, die sich noch immer in ihrem Blick spiegelte und spürte selbst einen leichten Stich, dann Erleichterung, dass sie wohlauf war. „Ich hatte Angst“, gab sie jetzt leise zu, wohl wissend, dass sie keinen Grund dazu gehabt hatte. Sie fühlte sich schlecht, man sah es ihr an. Sie kaum berührend fuhr Demetri ihre Wange entlang, blickte ihr tief in die Augen. Er deutete mit dem Kopf zur Tür und sie nickte. Ja, sie sollten all das nicht hier besprechen. Es waren keine Worte, die von irgendeinem neugierigen Vampir gehört werden sollten.
Schnell liefen sie durch die Gänge, hinaus, wo die Sonne sich langsam gen Horizont bewegte. Der Himmel hatte bereits einen rosafarbenen Ton angenommen und tauchte die Landschaft in ein wundervolles Licht. Doch keiner der beiden Vampire achtete darauf, als sie in den Wald liefen, immer noch die Hände verschränkt, bis sie an einen Bach kamen, der sich seinen Weg durch die Bäume bahnte. Leise plätscherte er dahin, machte die Stille komplett. Hier, tief im Wald, war man selbst als Vampir von dem Aufruhr der Stadt abgeschottet. Man hörte nur die Tiere, die ihr Leben lebten, ohne großen Lärm zu veranstalten, so wie die Menschen es im Gegensatz machten.
Demetri hatte nicht gemerkt, dass sie stehengeblieben waren, als er eine sanfte Berührung an seinem Hals spürte. Renata, wie sie vorsichtig die Bissnarbe entlangfuhr, die sie ihm selbst verpasst hatte. Sie lächelte ein glückliches Lächeln und man erkannte das Glück in ihren Augen. Sie strahlten.
Der Volturi konnte nicht anders als es zu erwidern und schloss sie in seine Arme. „Ich liebe dich“, wisperte er in ihr Ohr. Als Antwort legte sie nur ihre weichen Lippen auf seine.
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Beitrag  Demetri Sa Feb 19, 2011 11:33 pm

Als sie sich voneinander lösten, lächelte die Vampirin in seinen Armen glücklich. Ihre roten Augen strahlten voll Freude. Und Demetri ging es nicht anders. Es war mit Renata so anders, als es noch vor wenigen Minuten auf dem Schlachtfeld gewesen war. Doch beides war ein Teil von ihm. Der Kampf und sie – seine Gefährtin. Stolz schwang in diesem Gedanken mit und ein wenig Ehrfurcht.
„Mach mir nicht noch einmal so viel Angst“, wisperte Renata, das Gesicht an seiner Brust verborgen. Der Tracker lachte leise in sich hinein. Es tat gut, sich fallen zu lassen. „Indem ich Aros Befehle missachte. Ich denke, dass ist nicht unbedingt die beste Idee. Aber es tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Sorge sehen.“ Er küsste ihren Haarschopf, blickte ihr dann in die Augen, nur um sie dann wieder an sich zu ziehen. Ruhe durchströmte seinen Körper und ließ ihn alles vergessen, über das er sich den Kopf zerbrach. Die Erinnerungen an die alten Zeiten waren fort, der Gedanke, dass Renata ihn hätte hassen können undenkbar.
„Danke“, murmelte er leise und schloss kurz die Augen, atmete ihren betörenden Duft ein, der so beruhigend auf ihn wirkte, wie ein Fels in der Brandung. Früher hatte er gedacht, sie passe nicht zu den Volturi. Sie war ruhig, freundlich, emotional. Doch das war es, was Aro als Leibwache brauchte. Jemanden, der überlegt handelte, die Gegner mit ihren Gedanken zu beeinflussen vermochte. Wie sie wohl als Mensch war? Demetri war sich sicher, dass sie schon damals wunderschön gewesen sein musste.
Zugegeben. Er war vielleicht ein wenig voreingenommen. Er schmunzelte. „Verspürst du irgendein Bedürfnis, dich jetzt auf die Suche nach einem Potentiellen Abendessen zu machen?“, fragte der Volturi nun. Sie schüttelte den Kopf. „Eher eine andere Art von Hunger.“ Wäre es möglich gewesen, wäre sie errötet, doch so sah Demetri nur ihr leicht verwegenes Schmunzeln. Er wusste genau, an was sie dachte und auch in seinen Gedanken flackerten die Bilder ihrer gemeinsamen Nacht auf. Er musste lächeln und knurrte spielerisch.
Verlangen blitzte in seinen Augen auf, doch er wusste genauso gut wie sie, dass es nicht ging. Aro hatte sie nur zum Jagen hinausgeschickt und sollte wirklich etwas im Schloss geschehen, würde er sie dafür zur Rechenschaft ziehen.

Noch ein letztes Mal zog er Renata in einen innigen Kuss, hielt sie dann einfach nur in seinen Armen, strich über ihren Rücken, der mit dem weichen Stoff des dunklen Umhangs bedeckt war. Ohne ein Wort zu reden, machten sie sich langsam wieder auf den Weg zurück ins Schloss. Der Thronsaal hatte sich geleert, wusste Demetri. Nur noch Corin und Chelsea waren neben den Wachen anwesend. So konnte der Volturi sein Vorhaben, den zukünftigen Bräutigam nach den Ringen zu fragen, doch in Angriff nehmen. Noch immer wirkte es seltsam grotesk.
Der Wald war inzwischen still geworden. Die Tiere hatten die Gefahr gewittert, in der sie sich befanden. Auch wenn die Vampire ihnen nichts tun würden, so waren *sie* klug genug, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Selbstschutz. Menschliche Sinne waren da einfach zu stumpf. Es war Demetri ein Rätsel, wie sie sich trotzdem aufführten, als wären sie die klügsten Wesen der Welt. Wenn sie nur wüssten, wer unter ihnen weilte… es wäre eine Erschütterung ihrer Selbst. Ein kurzes, schadenfrohes Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Volturi, bevor es einem liebevollen Lächeln wich, als er Renata betrachtete. Ihre Blicke kreuzten sich und wieder war es ihm, als stehe die Welt um sie herum gänzlich still. Wie sehr man sich doch verändern konnte, war man mit seiner zweiten – und vielleicht sogar besseren – Hälfte zusammen.
Als hätte sie seine Gedanken gehört, strich sie mit ihrer Hand über seine Wange, bevor sie seine Hand ergriff und sie gemeinsam weiter auf das Stadttor zugingen. Die Sonne war inzwischen hinter ein paar Wolken verschwunden und ermöglichte es ihnen, frei durch die Straßen Volterras zu gehen. Es war nicht mehr so überfüllt, wie noch vor einigen Stunden. Vereinzelt kreuzten Menschen oder Autos ihren Weg, doch sonst blieben sie für sich. Ihre Schritte hallten auf dem hellen Pflaster wider. Sie sahen aus, wie ein normales, verliebtes und vor allem menschliches Pärchen, dass den Zauber der abendlichen Stadt genoss. Eine der größten Lügen.
Doch sie hatten kein Problem damit, dass ihre Mitmenschen nicht sahen, was sich hinter der ‚Fassade’ verbarg. Es war gut so, wie es war.

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Beitrag  Afton the first Mo Feb 21, 2011 11:19 pm

Ein leichter Windstoß trug nun die letzten trüben Gedanken des Volturi Kriegers hinfort. Das Gespräch mit Athenodora hatte ihm eines bewiesen – er litt nicht alleine. Auch der sonst so starken Vampirin machte die ganze Situation zu schaffen. Auf eine Art beruhigte Afton das , auf eine andere fand er es beunruhigend. Es war gut für ihn zu wissen , das er nicht ganz alleine mit seiner Trauer war – der Trauer um seine verlorene Gefährtin. Und auf der anderen Seite gefiel es ihm überhaupt nicht das seine damalige Meisterin – die , auf die er immer Acht gegeben hatte und für ihre Sicherheit er verantwortlich war , sich genauso fühlte wie er selbst. Es war fast schon unfassbar , das sich die beiden mit den gleichen Problemen befassten , waren sie doch früher von so unterschiedlichem Rang.
Die berühmt berüchtigte Königsfamilie. Die Volturi. Das war ein Wort das , wenn man es nur hörte , schon Macht demonstrierte. Jeder Vampir – zumindest die die keinen Ärger haben wollten – brachten den Volturi Respekt und hohe Achtung entgegen. Doch was hinter dieser Maske der Volturi steckte , das wussten nur die Mitglieder der Königsfamilie selbst. Es gab wie auch in jeder anderen 'Familie' Streit , Liebe , Intrigen und Freude.

Als ein paar Sonnenstrahlen durch die Baumkronen drang , ein leichter warmer Wind abermals wehte und die Vögel ihren Gesang begannen , wurde Afton erst einmal klar , das es Frühling in Volterra wurde. So einen Frühling hatte er seinen einem guten halben Jahrhundert nicht mehr mit erlebt. Die Jahreszeiten in Volterra – jede war auf ihre eigene Art und Weise bezaubernd. Die 50 Jahre die Afton in Rumänien verbracht hatte , ließen ihn fast vollständig vergessen wie wundervoll doch seine Heimatstadt , die in der Region Toskana lag , war. In Rumänien fühlte sich der Volturi auch nach so vielen Jahrzehnten nicht heimisch. Was wohl auch daran lag , das er auf einer Mission dort war und nicht zum Spaß. Wladimir und Stefan , sie passten sehr gut zu einander. Beide verrannten sich mit jeder neuen Idee zur Zerstörung und Vernichtung der Volturi immer mehr. Und jeder neue Anfall schien immer noch absurder zu werden. Doch ihre Grundideen waren meistens gar nicht so übel , sie übernahmen sich bloß schnell , weil sie die Volturi am liebsten jetzt und sofort tot sahen würden. Ihnen fehlte eine ruhige Hand , die etwas Struktur in ihre Ideen gab , dann wären sie vielleicht ein halbwegs ernstzunehmender Gegner. Und Afton hoffte , das sie diese Person nie finden würden. Nun hatte der Krieger doch das ziemlich dringende Bedürfnis den Meistern von seiner Mission zu erzählen , sie über alles was er herausfand in Kenntnis zu setzen. Aro würde es bestimmt sehr interessieren was seine liebsten Freunde zu trieben. Außerdem hatte der Meister ihn selbst kurz nach seiner Ankunft vor einigen Tagen darum gebeten , ihm alles zu berichten , wenn sich die Zeit fände.

Afton drehte sich zu Dora um , die ihn nur stumm betrachtete.
Dann sagte er : „ Athenodora , ich muss ins Schloss. Ich denke es ist an der Zeit , Aro , Marcus und Caius von meinen Ergebnissen der Mission in Rumänien zu berichten. Ich habe schließlich nicht umsonst meine große Liebe verloren , nur um dann nicht mal von irgendwas zu berichten.“ Der Krieger lachte schelmisch. „ Magst du mitkommen?“
Die blonde Vampirin schüttelte lächelnd den Kopf. Sie wollte lieber noch ein wenig Zeit für sich haben und Afton drängte sie nicht unbedingt mitzukommen. So drehte er sich um , und ging langsam aus dem Wald , in Richtung der Festung der Volturi.
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Beitrag  Heidi the first Mi Mai 04, 2011 12:42 pm

Cf.: Cauis Gemach

Schnellen Schrittes lief die Vampir Dame ins Freie und atmete zwei Mal so tief wie möglich ein. Sie liebte die klare Luft an kalten Tagen, obwohl sie auch nichts gegen den qualmenden Rauch hatte, der in ihrer Heimat Griechenland, wegen der häufigen Waldbrände, doch auffallend oft in der Luft lag. Sie hatte schon damals die Schreie der Brandopfer förmlich aufgesogen und genossen. Ja, sie war hier bei den Volturi genau richtig. Dies war der Platz, an den sie gehörte und Stolz erfüllte sie, dass sie dieser „Königlichen Familie“ angehören durfte und sie verstand partout nicht, warum sie in letzter Zeit so häufig aus der Bahn geworfen wurde. Sie stellte sich gegen die Meister, obwohl sie ihnen doch treu untergeben sein müsste und auch mit den anderen Wachen lief es im Moment nicht wirklich rund. Nicht das Heidi es jemals gestört hatte was andere von ihr hielten, denn sie wusste das sie alle nur neidisch auf ihre Schönheit waren, aber sie kam sich vor wie eine schmutzige Rebellin.
Sie musste sich bei Caius entschuldigen. Ihr Verhalten war absolut übertrieben gewesen und selbst die einfachste Höflichkeitsregel hatte sie nicht befolgt, was bedeutete, dass es bestimmt nicht gut auf sie zu sprechen war. Andererseits kannte er die Vampirin doch, er wusste wie sie war und vielleicht war es ihm auch schlicht und einfach egal, denn er hatte auch so vermeidlich schon genug Stress.

Heidi atmete noch einmal kurz ein und erkannte Chelseas Duft. Die zukünftige Braut musste ganz in der Nähe sein, aber eigentlich hatte Heidi im Moment nicht den Nerv jemanden aus ihrer „Familie“ zu sehen. Auch wenn es ein Zeichen von Schwäche war, sie wollte zu ihrer echten Familie. Sie war nie ein Familienmensch gewesen aber war es wirklich schwach am Tag des Todes seiner kompletten Familie nicht ein wenig, nun ja nicht traurig aber doch ein unbehagliches Gefühl zu empfinden.
Heidi hatte sich schon vor langer Zeit damit abgegeben, dass ihre Eltern tot waren und es war auch besser so, denn sonst hätte sie in einem ihrer Bluträusche selbst gemordet und dies wäre wohl das schlimmste Vergehen gewesen, doch niemand konnte ihr erzählen, dass man seine Eltern nicht doch manchmal vermisste. Sich, besonders weil sie schon so früh von ihr gegangen waren – sie war damals 17- nicht nach dem ein oder anderem elterlichem Rat sehnte. Sie hatte Glück, dass sie zeitig verwandelt wurde und ihr „Glück“ bei den Volturi gefunden hatte, trotzdem war es ihr schwer gefallen los zu lassen und so konnte sie es auch nicht verstehen, warum Jane und Alec so hart waren. Sie waren gerade mal 13 oder 14 gewesen und es schien als wäre ihnen vollkommen egal, dass sie ihr Dasein bei den Volturi verbringen mussten aber auch das ihre Eltern auf qualvolle Weiße gestorben waren. Vielleicht war die Volturi doch nicht so hart wie sie immer gedacht hatte, vielleicht sehnte auch sie sich nach einem Mann und einem Sohn oder einer Tochter und der Gedanke wie ihr Leben wohl in trauter Zweisamkeit verlaufen wäre überkam sie.

Heidi schüttelte sich, sie wurde schon ganz verwirrt, bezweifelte sie gerade wirklich ob die Voluri das Beste für sie waren ?! Sie musste jagen, dringend! Die Schreie eines Menschen höre und in den Genuss des Blutes zu kommen damit sie nicht völlig durchdrehte und den Sinn ihres Daseins spüren konnte.


Zuletzt von Demetri am Mi Mai 04, 2011 5:28 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Nicht vergessen ;))
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Beitrag  Alec the second Mo Mai 23, 2011 6:22 pm

cf. : Vorräume der Hallen

Im Wald angekommen, beschleunigte Alec seinen Schritt und saußte durch den Wald.
Kilometer weit liefen Alec und Jane in die Wälder hinein, hielten kurz inne, spitzten die Ohren
um aus machen zu können wo sich Afton befinden könnte, doch war nichts zu hören.
"Vielleicht ist er schon auf dem Weg zurück", murmelte Jane nach einer Weile und ich nickte ihr zustimmend zu.
"Komm, vielleicht holen wir ihn ein", erwiderte ich ihr und sie grinste frech und Schoss in die Richtung,
von der wir gekommen waren davon.
Erstaunlich wie schnell sie war. Alec brauchte ein paar hunderstel Sekunden, bis er zu ihr aufschloss
und auch er vor Afton halt machte.
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Beitrag  Volturi Sa Mai 28, 2011 5:34 pm

Athenodora (((written by Garrett)))

Allein stand Athenodora nun im Wald und lauschte den leisen Geräuschen hier. Dem Rauschen des Windes in den Blättern, den kaum hörbaren Schritten der Tiere und das leise Flügelschlagen und Singen der Vögel in der Luft. Diese Einsamkeit war angenehm, niemand, der sie anstarrte, niemand der sie daran erinnerte, dass ihr geliebter Caius eine andere ihr vorzog. Einfach sie und die beinahe-Stille.
Afton war schon vorgegangen, um den Meistern Bericht zu erstatten, über seine letzte Mission.
Sie wusste nicht, was sie jetzt mit sich anfangen sollte. Sie konnte und wollte hier nicht weg, sie konnte ihrer ehemaligen Familie einfach nicht fern bleiben. Dass alles einfach so vorbei war...das konnte sie immer noch nicht glauben. Wenn sie irgendetwas tun könnte, um zurück zu kommen. Aber es war zu spät, endgültig. Sie hatte verloren. Sie hatte ihn verloren. Die Ewigkeit erschien ihr so trist, so leer. Eine Zukunft ohne die Volturi war unvorstellbar. Nie zuvor hatte sie sich darüber Gedanken machen müssen. Früher dachte sie, alles würde für immer so bleiben, wie es war und sie würde für immer eine der Frauen der Volturi sein. Doch das hatte sich als falsch herausgestellt. Es war zu Ende. Dieses 'für immer' hörte sich auf einmal schrecklich an. Einsam und so unfreundlich, wie nichts sonst. Sie fühlte sich derzeit so schwach und verletzlich, ein ungewohnter Zustand für sie, und wollte das nicht länger ertragen.
Ein Spruch kam ihr in den Sinn. Die Zeit heilt alle Wunden.
Ob das für Vampire auch galt, wo ihr Gedächtnis doch so viel beständiger und dauerhafter war, als das der Menschen?
Vielleicht...bestimmt, würde sie nie vergessen. Aber vielleicht konnte sie es verdrängen, irgendwann. Verzeihen. Vielleicht.
Sie wollte nicht gehen. Das machte es schlimmer, komplizierter. Aber sie wollte Afton und Heidi nicht zurücklassen, also würde sie bleiben und wieder stark sein wie eh und je und sich nicht unterkriegen lassen.
Sie würde zur Hochzeit kommen.

~ Zeitsprung: einen Monat - der Tag der Hochzeit ~

Athenodora rannte lautlos und schnell durch den Wald, mit Ziel Volterra. Es dauerte nicht lange, bis sie die altbekannten Stadtmauern erblickte. Ihre ehemalige Heimat und nun Hauptpunkt ihres Schmerzes. Sie drosselte ihr Tempo, sobald die ersten Menschen in Sicht kamen, und mischte sich unter sie.
Sie war jagen gewesen, um bei den Vorbereitungen nicht im Weg zu sein und kehrte nun zurück, um ja nichts Wichtiges zu verpassen, so sehr es ihr auch wehtat. Die Übergänge von Schatten und Licht faszinierten sie wie am ersten Tag, in einem Moment stand man im Schatten der Mauern, im nächsten war man unter der prallen Sonne. Selbstverständlich hielt sie sich im Schatten, damit sie nicht durch das Glitzern ihrer Haut auffiel.
Normalerweise wären schon längst zwei Wachen der Volturi zu ihr gekommen, um zu überprüfen, ob sich ein Fremder näherte, aber heute war ein besonderer Tag, und alle waren mit den letzten Vorbereitungen beschftigt.
Sie kam dem Volturianwesen immer näher. Überall nahm sie die Fährten ihrer Familie, die jetzt keine mehr war, sowie viele Fremde wahr, von denen sie manche kannte, und manche auch nicht.
Die Vampirin mischte sich unter die Gäste und hielt sehnsüchtig und ängstlich nach dem Brautpaar Ausschau. Ein leichtes Zittern ging durch ihren Körper bei der Vorstellung an Chelsea im Hochzeitskleid und Caius, strahlend schön und wundervoll wie eh und je, wie sie bald dort vorne stehen würden und sich ewigen Liebe schwören würden...die Ringe tauschten...und sich küssten. Ihr Herz brach bei der Vorstellung, doch sie erinnerte sich an ihren vorherigen Vorsatz, stark zu bleiben und setzte sich schweigend. Wartete. Darauf, dass der letzte Rest ihres Herzes brach und sie mit dem Vergessen beginnen konnte.

tbc. Restliche Räume - Schlossgarten
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Beitrag  Volturi So Mai 29, 2011 2:45 pm

Jane
cf: Restliche Räume ; Der Thronsaal

Es hatte viel zu lange gedauert bis sie Afton endlich eingeholt hatten. Zwar genoß Jane die Zweisamkeit mit ihrem Zwillingsbruder, doch sie hatte Angst Aro zu lange warten zu lassen.
Als sie Chelseas ehemaligen Partner endlich aufgespürt hatten, musste Jane sich zusammen reißen um ihre innere Ungeduldigkeit nicht preis zu geben - in letzter Zeit wurde sie viel zu schnell aufbrausend und so konnte man sich zwar Respekt verdienen, diesen aber nicht erhalten. Und sie wusste doch ganz genau das ihr ein gewisser Respekt gebührte - mehr Respekt als "normalen" Wachen der Meister.
"Schön, das wir dich endlich gefunden haben Afton", sagte Jane mit einem leichten Lächeln auf den vollen Lippen. "Es hat beinahe zu lange gedauert. Aro lässt nach dir schicken, er möchte endlich erfahren was Du bei den Rumänen heraus gefunden hast und wieso Du so lange brauchtest um wieder nach Italien zurück zu kommen."
Die blonde Vampirin sah wie Afton steif nickte. Gemeinsam machten sich die Drei zurück in Richtung des Thronsaals.
"Hoffentlich kann er seine Probleme für einen Moment vergessen und Aro ordentlich und zuverlässig Berich erstatten", schoß es Jane durch den Kopf. In Aftons Abwesenheit war viel passiert, es war sicherlich nicht leicht für den Krieger das Chelsea sich in Caius verliebt und ihn verlassen hatte - aber was wusste sie schon von Liebe? Liebe konnte vieles zerstören. Sie war eine Schwäche, welche sich Jane bisweilen nicht erlaubte. Wenn man etwas zu verlieren hat, war man schwach und angreiflich und sie bringt eine viel zu große Unruhe in ein Leben. Das sah sie nun nur all zu deutlich - eine solche Unruhe hatte lange nicht mehr unter den Volturi geherrscht.
Ein leises Seufzen drang über ihre Lippen. Aber auch das konnte ihr gleich sein - sie musste sich nicht entscheiden ob sie auf Chelseas und Caius Seite stand oder auf die von Afton. Sie war auch keiner Seite - nur auf der von Aro, selbst wenn sie sich sehr für Chelsea freute, ebenso wie auf die kommende Hochzeit ...

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Beitrag  Volturi So Mai 29, 2011 2:58 pm

Afton

Afton hatte versucht an nichts - an garnichts - zu denken während er sich auf den Weg zurück ins Schloss machte. Die Begegnungen mit den Rumänen schienen Jahrzehnte entfernt zu sein - was interessierte ihn der Feind, wenn der eigene Meister zu einem geworden zu sein schien?
Auch wenn Caius mit ihm gesprochen hatte und Afton die Entschuldigungen angenommen hatte, konnte er seinen Groll nicht wirklich herunter schlucken.
Er war gekränkt und verletzte und das nicht nur in seinem Stolz, sondern auch in seinen Gefühlen. Diese Art von Schmerz war ihm nicht bekannt, er konnte mit Kämpfen und Kriegen und dem Töten umgehen aber das hier waren ganz neue Erfahrungen. Und mit jeder Sekunde in der die Hochzeit von Caius und Chelsea näher rückte wuchs sein Groll gegen diese Eheschließung und den Verrat welchen Chelsea an ihm begangen hatte.
Der Volturi achtete kaum noch auf seinen Weg, zu sehr beschäftigten ihn seine trübsinnigen Gedanken. Doch dann hörte er leise, schnelle Schritte hinter sich und drehte sich in einer fließenden Bewegung um. Sofort versuchte er seine angespannten Muskeln zu entspannen, als er Alec und Jane auf sich zurennen sah. Er konnte sich schon denken was die beiden von ihm wollten - sicherlich war Aro schon ganz ungeduldig auf seine Berichterstattung.
"Schön, das wir dich endlich gefunden haben Afton", sagte Jane mit einem leichten Lächeln auf den vollen Lippen."Es hat beinahe zu lange gedauert. Aro lässt nach dir schicken, er möchte endlich erfahren was Du bei den Rumänen heraus gefunden hast und wieso Du so lange brauchtest um wieder nach Italien zurück zu kommen.", hörte er Janes glockenhelle Stimme. Afton nickte deutlich und zusammen machten sich die Drei auf den Weg. Sie sprachen kein Wort miteinander und zeitweise fand Afton die Stille erdrückend, doch er wüsste auch nicht was er mit dem Zwilling zu bereden hätte.

Innerlich sortierte er seine Gedanken, versuchte alles was Chelsea betraf für einen Moment zu vergessen, auch an Athenodora und ihre plötzliche Verbundenheit wollte er nicht mehr denken - er musste sich nun konzentrieren, damit er Aro einen guten Bericht erstatten konnte und sich nicht noch mehr blamierte. Die Rumänen - sie waren nun noch für einige Stunden wichtig! Danach konnte er wieder in sein Selbstmitleid versinken, falls er nicht mehr anders ging. Konnte sich für sich schämen und Chelsea innerlich für ihren Verrat verfluchen. Aber nein, das konnte er nicht - irgendwo hatte er noch immer diese tiefgehenden und viel zu zugeneigten Gefühlte für die Wache - noch war es zu früh um sie zu hassen.
Wütend ballte Afton die Hände, nun hatte er doch wieder an Sie gedacht!
Schnell nahm er einen tiefen Atemzug und konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe ...

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Beitrag  Volturi So Mai 29, 2011 3:19 pm

Alec

"Schön, dass wir dich endlich gefunden haben Afton. Es hat beinahe zu lange gedauert. Aro lässt nach dir schicken, er möchte endlich erfahren was Du bei den Rumänen heraus gefunden hast und wieso Du so lange brauchtest um wieder nach Italien zurück zu kommen."
Jane klärte Afton über alles auf. Es war keine Bitte oder keine Frage, es war einfach nur die Mitteilung was geschehen war und was er nun zu tun hatte. Es war besser für ihn die beiden zu begleiten.
Würde er versuchen zu fliehen oder sich ihnen wiedersetzen, würde Alec ihm erst seine Sinne rauben und Jane würde ihn unendliche Schmerzen spüren lassen.
Er sah kurz zu Jane und nickte ihr kaum merklich zu. Sie nahmen Afton in ihre Mitte und geleiteten ihn zurück in den Thronsaal. Was auch immer mit ihm geschehen würde, er würde bekommen was er verdient. Auf dem Weg sinnierte Alec über die bevorstehende Hochzeit. Er würde einen der Meister trauen. Sie hatten ihn auserkoren. Mehr Ehre konnte sich der Volturi nicht vorstellen.
Wenn sie zurück waren würde er sich daran setzen die Rede zu schreiben. Er wollte etwas Eigenes kreieren. Zwar würde er sich an die „übliche“ Prozedur halten. Doch er wollte es besonders machen, es sollte zu Caius und Chelsea passen und zu den Volturi und dem was sie darstellen.
Er merkte gar nicht, dass sie plötzlich vor den prachtvollen Türen des Thronsaals standen. Nachdem sie eingetreten waren übernahm Alec das Reden.
„Meister, wie gewünscht haben wir Afton aufgespürt und bringen ihn nun zu Euch. Wenn ihr erlaubt würde ich mich nun gerne zurückziehen.“
Alec sah kurz zu Jane, sie würde wissen warum er gehen musste. Er hatte viel zu tun mit der Hochzeit….


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Beitrag  Demetri Mo Jul 04, 2011 2:50 am

Cf.: Restliche Räume - Schlossgarten

Mit einem nahezu sehnsüchtigen Lächeln beobachtete der Vampir seine Gefährtin dabei, wie sie langsam zum Schrank lief und ein tiefschwarzes Kleid herauszog. Sie streifte es sich über und strich es glatt. Ihre helle Haut wurde dadurch noch einmal betont und ihre langen Beine wurden nur spärlich bedeckt. Demetri schüttelte den Kopf. So sah er ja nun wirklich overdressed aus. Mit einem leisen Seufzen ergriff er Renatas Hand und verließ ihren Raum, nur um Kurs auf sein eigenes Gemach zu machen. Der Gang auf dem die Zimmer der Leibgarde lagen, waren überirdisch gelegen. Sie wirkten wie ein alter Raum des alten Schlosses. Von den meisten Räumen konnte man Volterra beobachten, die aufgehende Sonne, den Mond. Es war ein wunderschönes Naturschauspiel.
Demetri öffnete die Tür – für einen Mensch wäre es lautlos erschienen – und die untere Kante schleifte leise über den Teppichboden. Wenn man den Blick hob konnte man die Staubkörnchen in den letzten Sonnenstrahlen leuchten sehen. Der Himmel hatte eine orange-rote Farbe angenommen und vereinzelte Wölkchen huschten am Horizont entlang. Selbst durch das geschlossene Fenster konnte man die Menschen hören, die ihre letzten Einkäufe noch erledigten, um vor der nächtlichen Kälte in ihre warmen Behausungen zu gelangen.
Gemächlich lief Demetri zu dem hohen Holzschrank, dessen dunkle Türen mir entgegenstarrten und zog ihn auf. Er knarrte ein wenig und der Volturi lächelte, als er daran dachte, wie leicht er das Holz aus seinen Angeln reißen könnte. Doch stattdessen knöpfte er seinen Sakko auf und hängte ihn in die hinterste Ecke seines Schrankes. So schnell würde er ihn – hoffentlich – nicht mehr brauchen. Vorsichtig strich er über den samtenen, schwarzen Stoff der in der Dunkelheit seines Schrankes beinahe zu verschwinden drohte. Renata hatte so niedergeschlagen gewirkt, jedes Mal wenn das Thema Hochzeit aufgekommen war. Wünschte sie es sich denn so sehr? Der Wächter strich sich durch die wild vom Kopf abstehenden Haare. So sehr sich etwas tief in ihm gegen eine Hochzeit sträubte, so sehr verletzte es ihn jedoch auf, Renatas Augen nicht strahlen zu sehen. Wenn sich stattdessen Trauer und Zweifel darin breit machten und der Glanz in ihrem Blick erlosch. Sie war so wunderschön, wenn sie glücklich war. Es war, als strahlte sie dann von innen heraus, wie eine Blume, die durch den Morgentau in der Sonne glitzerte und ihre Blüten öffnete, sodass jedermann sie bewundern konnte. Doch wenn sie trauerte, dann schlossen sich die Blätter der wundervollen Blume und welkten in der Dunkelheit. Sie war immer noch schön, doch sie hatte ihren Besonderen Glanz verloren, den Schlüssel zum Lächeln der Menschen. Demetri seufzte erneut kaum hörbar und knöpfte seine Hose auf, um auch sie in den Schrank zu hängen und durch eine dunkle Jeans zu ersetzen. Mit seinem weißen Hemd darüber sähe er aus wie jeder andere Italiener auch – bis auf die offensichtlich helle Haut, doch in der Dämmerung würde es nicht weiter auffallen. Sowieso achteten die Menschen auf solche Details nicht. Sie waren zu egoistisch um genau auf ihre Mitmenschen zu achten. Sonst würde auffallen, dass monatlich etliche Menschen von überall her verschwanden. Auch wenn die Volturi – vor allem Heidi – es wahrlich geschickt anstellten und keine Einheimischen Menschen zum … Verspeisen benutzten, so müsste es irgendwann ein wenig auffällig sein. Gewisse Parallelen gab es immer. Jedoch waren Menschen zu desinteressiert um den Angehörigen Gehör oder gar Glauben zu schenken.
Demetri wandte seinen Kopf um und blickte seinem eigenen Spiegelbild entgegen, betrachtete sein Gesicht, den leichten Olivton, den seine Haut hatte. Manchmal vermisste er seinen dunklein Teint, den er als Mensch gehabt hatte. Natürlich – als geborener Grieche war seine Haut dunkler gewesen, als die des Durchschnittseuropäers. Mit seiner Verwandlung zum Vampir hatte es sich geändert. Das einzige was geblieben war, war dieser olivfarbene Teint, der einen Hinweis auf seine Herkunft gab. Für Menschen fast nicht zu erkennen. Das was sie sahen, war die unnatürliche Schönheit, diese grazile Art, mit der er sich bewegte. Ansonsten wirkte er schon fast normal. Beinahe hätte er gelacht. Was war schon normal! In dieser großen Welt, die sie kannten…
Der Tracker schloss die Tür des Holzschrankes und drehte sich zu seiner Gefährtin um, die abwartend an der Tür stand, die Arme schlaff neben ihrem Körper hängend sah sie nachdenklich aus, ein wenig niedergeschlagen. Wie gern würde er ihr dieses Gefühl vergessen lassen, es einfach aus ihrem Gesicht wischen und ihr ein Lächeln auf die roten Lippen zaubern. Dass höchstwahrscheinlich er der Grund dieser Traurigkeit war, versetzte ihm einen Stich in das tote Herz. So sollte sie nicht schauen, nicht wegen ihm. Er wollte nicht die Macht haben, sie zu verletzen. Vielmehr wollte er sie glücklich machen, jede Sekunde ihres Daseins. Da war wieder ein Grund, warum er gegen eine Vermählung war… er war einer so unvergleichlichen Frau doch gar nicht würdig. Nicht, dass er sich unterschätzen oder schlecht machen würde, doch als ein Ehemann sollte man seine Gemahlin nicht traurig machen. Er sollte ihre Wünsche erfüllen und sie jedes Mal, wenn sie traurig war, zum Lachen bringen. Nicht der Grund dessen sein, warum sie nicht lächelte.
Langsamen Schrittes lief Demetri auf Renata zu, strich ihr Sanft über die Wange. Dann beugte er sich zu ihr herüber und legte seine Lippen sanft auf ihre, schenkte ihr einen süßen Kuss – und beließ es dabei. „Du weißt, ich liebe dich. Aber ich will, dass du eines weißt“, wisperte er leise, „ich bereue keine Sekunde mit dir. Und ich will dich niemals verletzen.“ Erneut küsste er sie, legte all seine Liebe in diesen Kuss. Er verspürte diesmal kein Verlangen nach irgendetwas, nur unendliche Liebe. Alles andere war vergessen, sie waren einfach nur zwei Liebende. Keine Wachen einer mächtigen Vampirfamilie, keine Vampire, die alles daran setzen mussten, um unentdeckt zu bleiben. Hier, beieinander, waren sie das, was sie sein wollten. Demetri atmete auf, als er sah, dass Renata lächelte und strich ihr die samtweichen Haare hinter die Ohren. Dann ergriff er ihre Hand erneut und lief mit ihr durch das Schloss. Immer noch hörte man nicht einen Laut. Es war endlich einmal vollkommene Ruhe in die Mauern eingekehrt, wie es auch äußerlich den Anschein machte. Die Wachen hatten das Schloss verlassen, um ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen. In der Ferne hörte man das leise Orgelspiel aus der kleinen Kapelle, die an das Schloss grenzte. Ein Trauermarsch war angestimmt worden und die herzzerreißenden Klänge wurden vom Wind durch die Stadt getragen. Manchmal kamen Menschen hierher, um auf dem alten Instrument zu spielen und manchmal war es der letzter Wille alter Einheimischer, sich am anliegenden Friedhof beerdigen zu lassen. Einige bedeutende Menschen lagen dort in Frieden. Bedeutend in dem Sinne, dass sie schon etliche Jahre alt waren, sich mit Geschichte und Mythos befasst hatten. Es gab etliche Menschen, die noch an die alten Geschichten glaubten, vor allem die älteren Herrschaften. Und sie setzten oft vieles daran, um hinter den wahren Grund dieser Mythen zu kommen. Oft stießen sie auf Nichts, wobei die Volturi an diesen Misserfolgen natürlich nicht ganz unschuldig waren. Es konnte einem schon fast leid tun, wenn diese Menschen wieder und wieder enttäuscht wurden. Doch nur fast. Meist war es erbärmlich, manchmal belustigend. Aber im Großen und Ganzen eben notwendig, um ihr eigenes Leben zu schützen.
Als die beiden Vampire die Empfangshalle passierten, konnte man wie immer Gianna dort sitzen sehen. Sie hatte ein seltenes Talent dazu, immer anwesend zu sein, wenn jemand vorbei kam. Ob es vielleicht etwas damit zu tun hatte, welches Talent sie als Vampir bekommen würde? Eine interessante Überlegung… aber sie fesselte Demetri nicht genug, damit er mit seinen Gedanken dabei verweilte. Vielmehr ließ er seinen Blick nun nach draußen schweifen, blickte direkt und die allerletzten Strahlen, die die Sonne noch auf die Stadt warf, bevor sie langsam hinter dem Horizont verschwand und die Umgebung in einem rötlichen Schimmer verweilen ließ, bis sie von der vollkommenen Dunkelheit verschluckt würde. Kurz genoss der Vampir das Schauspiel, dann schritt er mit Renata die Steinstufen hinab und ging mit ihr Seit an Seit durch die kleinen Gässchen der Stadt. Am Abend waren sie vollkommen verlassen, ganz anders als tagsüber. Dort herrschte immer reger Betrieb, Kinder spielten hier, Händler vertrieben ihre Ware, Touristen bestaunten die alten Gebäude und die Menschen huschten in hektischer Beschäftigung aneinander vorbei, ohne sich wirklich in die Augen zu blicken. Der Wind pfiff durch die Gassen und wirbelte die verbliebenen, welken Blätter vom Herbst auf. Man konnte die Lichter in den Häusern der Menschen sehen, hörte Teller klappern und den Fernseher durch das Wohnzimmer dröhnen. Vereinzelt kreuzten Männer und Frauen den Weg der beiden Volturi, doch keiner beachtete sie wirklich. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, an ihr Ziel zu gelangen.
Als die beiden schon das Stadttor sehen konnten, kam eine alte Frau um die Ecke gebogen und lief ihnen entgegen. Sie summte ein altes Volkslied vor sich hin und blieb stehen, als sie sah, dass sie nicht allein war. „Sie sollten nachts nicht mehr aus der Stadt gehen. Wer weiß was zwei Jungen Menschen wie Ihnen dort geschehen kann.“ Sie nickte, als ob sie sich selbst zustimmen sollte. „Danke für Ihre Aufmerksamkeit“, erwiderte Demetri leise und lächelte leicht. „Einen schönen Abend wünsche ich“, fügte er noch hinzu, doch die Alte hörte ihn nicht mehr, sie war schon murmelnd weitergelaufen. So waren sie alle, meinten, für sie sorgen zu müssen, aber in Wirklichkeit interessierten sie sich nur für sich selbst. Schmunzelnd blickte Demetri seine Gefährtin an. „Was meinst du? Sollen wir es wagen… in den dunklen, unheimlichen Wald zu gehen?“ Sie lachte leise, nickte dann. „Ich denke, es wird schon nichts passieren, oder?!“, fragte sie neckisch und es tat unheimlich gut, zu sehen, dass sie ihre Traurigkeit vergessen hatte.

Am Waldrand spürte man die Kälte, die sich in der Stadt noch nicht ausgebreitet hatte viel deutlicher. Natürlich machte es den beiden Vampiren nichts aus, doch mal spürte sie. Es war wie ein Windhauch – man spürte ihn nicht auf der Haut, aber man wusste, dass er da war. So war es mit der Temperatur. Man spürte sie nicht wirklich, aber man wusste genau, wie kalt oder warm es draußen war. Dadurch, dass sie in menschlich angemessenem Tempo gelaufen waren, hatten sie beinahe zwanzig Minuten gebraucht, um vom Schloss zum Stadtrand zu gelangen. Es war einmal angenehm gewesen, nicht schnell zu laufen, so seltsam es klang. Doch auch für Vampire lief das Leben wie in Zeitraffung ab. Monate vergingen wie Stunden, Tage wie Sekunden. Zeit war nichts, was von Bedeutung war. Was dazu führte, dass die Langeweile zu einem ständigen Begleiter werden konnte. Doch nicht in der letzten Woche. Sie waren alle mit den Vorbereitungen für die Hochzeit beschäftigt gewesen, hatten Einladungen verschickt und die Frauen hatten die Kleider und Anzüge besorgt. Wie unwirklich das jetzt wirkte. War es wirklich schon ein Monat her, dass Demetri mit Renata nach Athen gewollt hatte? Oder dass er ihr die Idee mitgeteilt hatte? Jetzt, wo die Hochzeit vollzogen war, waren sie ihrem Vorhaben einen Schritt näher gekommen. Am besten würden sie noch Morgen zu Aro gehen und ihn bitten, ihnen diesen ‚Urlaub’ zu gewähren.
Ihre Schritte ließen das Laub auf dem Boden rascheln, jedoch so leise, dass nicht einmal die Tiere aus ihrem Schlaf geschreckt wurden. Inzwischen war alles Licht verschwunden und hatte der Nacht Platz gemacht, die sich mit Vergnügen wie eine schwere Decke über das Land gebreitet hatte. Vereinzelte Sterne waren am Himmel zu sehen, der Mond war hinter den Wolken verdeckt. Doch die Vampire sahen auch so perfekt. Tief atmete Demetri die reine Lust ein und machte einen vertrauten Geruch aus, der ihn daran erinnerte, was er war, der das Feuer in seiner Kehle entfachte. Er hatte die schwarzen Augen vorhin im Spiegel gar nicht bemerkt – in letzter Zeit war es ihm zur Gewohnheit geworden, seinen Durst auszublenden und einfach eine Woche lange nicht Jagen zu gehen. Doch jetzt schien er es zu lange unterdrückt zu haben. In seinem Hals brannte es schlimmer als sonst und auch als er Renata in die Augen blickte, bemerkte er das fehlende Rot. „Wir sollten uns stärken“, sagte der Tracker nur leise und deutete in den Wald hinein. Gemeinsam beschleunigten sie ihren Schritt und flogen durch die Bäume, folgten dem Geruch der Menschen. Es waren zwei, ein Mann und eine Frau. Sie waren jung, keine zwanzig Jahre alt. Je näher die Vampire ihnen kamen, desto intensiver wurde der Geruch. Wundervolles, junges Blut. Von einem starken Herzen durch ihre jugendlichen Körper gepumpt. Demetri lächelte, als er an das Kommende dachte. Kurz vor der kleinen Lichtung, auf der sich die beiden befanden, machte er halt, beobachtete mit Renata das Paar aus dem Schatten heraus. Sie hatten ein Zelt aufgeschlagen und ein Lagerfeuer entfacht, an dem sie saßen, der Junge hatte einen Arm um seine Freundin gelegt und strich über ihre Haare. Sie kicherte leise und lehnte sich an ihn. „Denkst du wirklich, dass wir das machen sollen? Meine Großmutter sagt, dass uns etwas passieren könnte.“ Der Junge lachte. „Keine Angst, es wird schon nichts geschehen. Und wenn doch, dann beschütze ich dich, versprochen.“ Wie lächerlich, dass er das vollkommen ernst sagte. Diese jugendliche Liebe war wirklich hübsch. Amüsant mit anzusehen. Dass er wirklich so naiv war zu denken, dass er sie beschützen könnte. Nicht einmal gegen einen Menschen seiner Art hätte er eine Chance. Er war klein, schmächtig und wirkte auch so nicht wirklich stark. Doch die Kleine schien ihm zu vertrauen, denn sie schien sichtlich erleichtert und ihre Angst fiel von ihr ab. „Gut… dann… wenn wir hier sicher sich, können wir uns ja auch anderen Dingen zuwenden.“ Sie grinste schelmisch und setzte sich auf den Schoss des Jungen, küsste ihn verlangend.
Demetri verdrehte die Augen. „Es könnte mir schon fast leid tun, sie zu stören, nicht wahr?!“, murmelte er leise zu Renata. Diese lachte leise, doch man konnte auch ihr den Hunger ansehen. „Nun gut, was sein muss, muss sein“, sagte er daraufhin und ließ ein leises Knurren aus seiner Kehle ertönen. Er wollte ihr Angst spüren, die Panik in ihren Augen sehen, wenn er sie tötete. Dieses Gefühl von Macht, von Überlegenheit.
Alle Freundlichkeit verschwand aus seinem Gesicht. Das, was noch zählte, war das Blut, das in den Adern der beiden Menschen rauschte – seine Opfer. Er grinste, als sie zusammenzuckten, die Kleine sich an ihren Freund klammerte. „Was war das?“ Ihr Wimmern war wie Musik in seinen Ohren. Wie jämmerlich sie nun wirkte. Erneut knurrte er und registrierte nur am Rande, dass Renata sich an einen Baum kauerte, bereit zum Sprung. „Bestimmt … nur ein Fuchs.“ Auch der Junge war schlagartig blass geworden, seine Hände hatte er in den Baumstamm, auf dem er saß, zusammengekrampft. „Das klang aber nicht so!“ Wie viel köstlicher ihre Angst war, wenn sie hysterisch wurden. Der Vampir verlor die Geduld. So schnell, dass sie nur einen Windhauch bemerken würden, rauschte er an ihnen vorbei und schnappte sich das Mädchen, zerrte sie in den Wald, nur weg von dem Jungen. Er ließ ihr keine Zeit zum Schreien, legte seine Hand auf ihren weichen Mund. „Scht, meine Kleine. Gleich ist es vorbei“, hauchte er leise, doch seine Stimme klang alles andere als beruhigend oder menschlich. Vielmehr wirkte es wie ein Mensch gewordenes, tollwütiges Tier. Nur viel gefährlicher. Tief sog er den Geruch ihres Blutes, gemischt mit ihrer Todesangst ein. Sie wimmerte leise, versuchte gar nicht, gegen ihn anzukommen. Kluges Mädchen. Ihre langen, blonden Haare klebten ihr an der Stirn und Tränen strömten über ihr Gesicht. Sie langweilte ihn.
Mit einem schnellen Biss in den Hals machte er ihrem erbärmlichen Leben ein schnelles Ende. Sie würde nun nichts mehr spüren. Einen tiefen Schluck nehmend schmeckte er das süße Blut auf seiner Zunge, in seiner Kehle und das Feuer erlosch stetig. Es dauerte nicht lange, bis sein Durst gestillt war, doch er trank weiter, kostete jeden Tropfen Blut aus, hielt sie in seinen Armen und trank, bis ihr Körper nur noch eine blutleere Hülle war, bleich und blass – blasser als er selbst. Ihre Augen blickten starr gen Himmel, in ihnen war nichts als Leere und Angst. Sie hatte mal schöne grüne Augen gehabt, doch jetzt waren sie von einem milchig weißen Schleier überzogen. Demetri blickte zu ihr herunter, die Wunde an ihrer Halsbeuge sah aus, wie von einem Tier. Doch das war ohnehin egal.
Mit einem makellosen Hemd stand er auf und nahm das Mädchen leichtfüßig auf die Arme, trug sie zur Lichtung zurück, wo auch Renata mit ihrem Mahl fertig war. Ihre Augen leuchteten wieder in einem hellen Rot. Das kleine Lagerfeuer umzüngelte nun einen ebenfalls leeren Körper und Demetri schmiss seine Leiche dazu. Die Flammen verzehrten die Überreste der beiden Menschen und es war, als wäre nichts gewesen. Dunkler Rauch stieg die Lichtung empor und verdeckte den Sternenhimmel. Ein unangenehmer Geruch erfüllte die klare Nachtluft. Verbranntes Fleisch, beißend, wie Säure. Aber nach einigen Minuten des Wartens war das alles verflogen und das Feuer war heruntergebrannt, die Flammen züngelten nur noch leise vor sich hin. Die beiden Vampire hatten es sich auf einem Stein gemütlich gemacht, weit ab von dem Lichtkreis, den das Feuer spendete. Demetri hatte einen Arm um Renata gelegt, wie zuvor der Junge es bei seiner Freundin getan hatte. Gemeinsam blickten sie an den Sternenhimmel und genossen die Stille, die zwischen ihnen herrschte. Jeder der beiden hing seinen eigenen Gedanken nach, ohne abwesend zu wirken. Es war eine schöne Stille, nicht gezwungen oder peinlich. Sie mussten nicht reden, um sich zu verstehen.
Gedankenverloren zeichnete Demetri geschlungene Muster auf Renatas Arm und beobachtete die Sterne, entzifferte die Sternbilder, die sich darin versteckten. „Früher, als ich noch ein Mensch war, habe ich oft einfach nur dagelegen, den Himmel betrachtet und die Sterne beobachtet.“ Er sagte es, ohne wirklich mit Renata zu reden, viel mehr, um sich selbst daran zu erinnern. Er sah sich selbst, die Arme hinter dem Kopf verschränkt im Sand liegen, das Meer rauschen hören und in die Sterne gucken. Er hatte sich überlegt, wie der Himmel wohl von anderen Ländern aus aussehen möge, ob ihm dort Sternbilder unter die Augen kämen, die er hier nicht sah. Er hatte sich vorgenommen, das einmal herauszufinden.
Er kehrte wieder in die Gegenwart zurück und lächelte. Wie schön manchmal die Erinnerungen sein konnten, die Erinnerungen an das menschliche Leben. Doch manchmal konnten sie genauso gut schmerzhaft sein…
„Demetri?“ Etwas an ihrer Stimme ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken und sie anschauen. Die unbeschwerte Nachdenklichkeit hatte sich wieder in die Traurigkeit von vorhin gewandelt. Es war, als stünde all der Schmerz in ihrem Blick. „Bei der Hochzeit… jedes Mal, wenn wir auf unsere Vermählung angesprochen wurden wirktest du so… abweisend. Ich überlege schon die ganze Zeit warum…“ Der Tracker schüttelte den Kopf. Also war dies doch der Grund. Vorsichtig, als könne sie unter seiner Hand zerbrechen, strich er seiner Geliebten über die Schläfe, hinunter bis zu ihrem Kinn. „Das ist es, was dich so traurig macht? Weswegen ich dein bezauberndes Lächeln erlöschen sehe?“ Er lächelte traurig und zog sie zu sich, schloss sie in seine Arme und legte sich dann wieder auf den Felsen, Renatas Kopf auf seiner Brust ruhend. „Bitte denke nicht, dass ich dich nicht genug liebe, um dich zu heiraten. Es ist nur… dass ich meine eigenen Erfahrungen mit alledem schon gemacht habe.“ Er schloss die Augen und sah sich wieder als dieser junge Mann von knapp achtzehn Jahren, jung und noch so viel vor sich. Er seufzte leise. „Vor so vielen Jahren, als ich noch ein Mensch war und einige Jahre entfernt von meiner Verwandlung, war es in Griechenland und vermutlich auch sonst überall üblich, dass die jungen Männer und Frauen keine eigene Entscheidung über Heirat und sonstige Sachen hatten. Die Eltern suchten einen Partner aus und bestimmten wann und wo geheiratet wurde, damit sie auch ja ihre gewünschten Enkelkinder bekamen. Meist musste man einen Mann oder eine Frau heiraten, die aus einer finanziell und politisch starken Familie kam. Jedenfalls war ich mit achtzehn Jahren noch gut weg gekommen. Normalerweise wurden die Kinder mit sechzehn und jünger vermählt, doch meine Eltern hatten noch nicht die Richtige gefunden. Eines Tages stellten sie mir eine junge Frau vor – sie war vielleicht fünfzehn Jahre alt. Ich weiß ihren Namen nicht mehr, er war mir nie wichtig gewesen. Sie sagten, dass ich sie in einer Woche heiraten müsse. Ich hatte nichts davon gewusst. Sie und die Eltern des Mädchens hatten es einfach bestimmt, ohne uns zu fragen. Mir widerstrebte es, sie zu heiraten. Denn schließlich liebte ich sie nicht. Sie war keine Schönheit gewesen, aber auch nicht das hässliche Entlein. Ich hätte mit ihr glücklich werden können, aber ich wollte es nicht. Ich wollte meine eigenen Entscheidungen treffen, doch natürlich zählte das nicht. Die Hochzeit fand statt und wir zogen zusammen. Ich musste mir mein Geld verdienen, um sie zu versorgen und es waren die schlimmsten drei Jahre meines Lebens gewesen. Unsere Eltern drängten uns, Kinder zu bekommen, wie es üblich war. Doch weder ich noch meine Frau wollten das. Doch sie versuchte mich dazu zu drängen. Ich wusste, dass ihr Vater sie schlug, sie hatte tausende blaue Flecken an ihren Armen. Doch selbst wenn es mir etwas ausgemacht hätte, ich hätte nichts tun können. Er hätte mich vermutlich umgebracht. Also blieb ich still und beugte mich nicht ihren Wünschen. Denn die Männer waren immerhin die Herren im damaligen Haushalt.“ Demetri stoppte in seiner Erzählung. Tausende Bilder schwirrten vor seinem inneren Auge hervor. Ein kleiner Junge mit blonden Haaren und leuchtend blauen Augen, wie das Meer. Sein Lachen, das an seine Ohren drang und eine junge Frau, mit ebenso blondem Haar, jedoch grünen Augen, die ihn auf ihrem Schoß sitzen hatte, lächelnd auf ihn herabblickte. Dein Sohn, Demetri. Ich weiß, du liebst mich nicht, aber liebe wenigstens deinen Sohn.
Er schüttelte den Kopf, um die Geister der Vergangenheit zu vertreiben. „Es liegt nicht an dir, Renata. Würdest du mich – ganz gegen die Tradition – fragen, ob ich dich heirate, so würde ich jederzeit zustimmen, doch nicht ohne die Erinnerung an damals. Ich weiß, die Vergangenheit liegt lange genug zurück und ich sollte sie ruhen lassen. Und es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe. Du siehst ich wäre ein schlechter Ehemann, dass ich nicht einmal meine Geliebte glücklich machen kann.“ Er lachte leise doch die Trauer war nicht ganz verschwunden. Denn trotz seines Lebens mit Renata zusammen, bei den Volturi, blieben da doch noch die Erinnerungen. Es war leicht sie zu verdrängen, doch jetzt wo er Renata hatte, kam das alles wieder hoch. Vielleicht war es aber einmal gut, jemandem davon zu erzählen. Auch wenn selbst sie vieles nie erfahren würde, nicht jetzt, noch nicht. Oder niemals.

(((Damn. YES. Den Rekord SOWAS von geknackt. Darf ich vorstellen: Mein Wek ^^ A lá Frankenstein Wink Hoffentlich nicht ganz so gruselig ^^)))
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Beitrag  Volturi Sa Jul 30, 2011 6:08 pm

Renata (((written by Caius *-*)))

Cf.: Restliche Räume - Der Schlossgarten

Einen Moment verharrte die Vampirin vor ihrem Kleiderschrank, der aus dunkelbraunem Nussholz gemacht worden war. Alt und doch rief sein Geruch in ihr die Erinnerung an einen Wald hervor. Ein wenig gedankenverloren strich sie mit ihrer linken Hand über die Stoffe der Kleidungsstücke, die sich in dem hölzernen Möbelstück befanden. Weich, angenehm. Die meisten Kleider, über die Renata nun strich, waren schwarz. Schwarz wie die Nacht. Eine schöne sternklare Nacht, bei Vollmond, wo nur die winzigen Lichter der weit entfernten Sonnen das tiefdunkle Schwarz erhellten. Ja, genauso wie Renata solche Nächte liebte – Nächte wie an dem heutigen Abend – liebte sie schwarze Kleidung. Sie stand immer in einem schönen Kontrast zu ihrer blassen Haut und ihren Lippen. Außerdem mochte Renata das Schlichte. Farbenfroh war überflüssig, wichtiger war der Schnitt, wie sie fand. Mit einem leichten Lächeln wandte sie sich zu ihrem Gefährten um und sprang leichtfüßig auf ihn zu. Er schüttelte leicht den Kopf, was sie eine Spur verunsicherte. Gefiel sie ihm nicht? Sollte sie doch etwas anderes anziehen? War das Kleid gar zu kurz? Oder zu… schlicht? Die schlanke Vampirin hob eine Braue und wollte sich schon wieder zu ihrem Kleiderschrank umwenden, als Demetri ihre Hand nahm. Ihre Hand in der seinen zu wissen war ja eigentlich eine Kleinigkeit. Etwas Unbedeutendes – jedenfalls im Vergleich zu dem Tanzen. Oder dem Kuss. Dennoch brachte diese kleine Geste ihres Liebsten Renata so sehr aus der Fassung, dass ihr Herz einen Galopp einschlagen würde. Betreten schwieg sie den Weg, den sie gemeinsam – Hand in Hand – die Treppen hinunter gingen. Nahezu willenlos folgte Renata ihm – wenn es sein müsste, würde sie ihm bis ans Ende der Welt folgen. Was war schon das Ende der Welt, wenn Demetri an ihrer Seite war? Gar nichts. Es könnte ihr nicht das Geringste anhaben. Als der Tracker die Tür zu seiner Kammer öffnete, löste sie ihre Hände und verharrte am Türrahmen. Kurz flog ihr Blick über die Gegenstände, die sich in seiner Kammer befanden, allerdings unterschieden sie sich, wie sie wusste, nicht allzu sehr von denen, mit denen ihre Kammer spärlich möbliert worden war. Daher glitt ihr Blick zum Fenster und ein begeistertes Lächeln erstrahlte auf ihrem Gesicht: Sie würden den Palast der Volturi verlassen und sich irgendwo in die Umgebung zurückziehen. Nach draußen. Raus aus dem Gebäude, von dessen Wänden sich Renata manchmal erdrückt fühlte. Natürlich war das hier ihr zu Hause, hier waren alle, die sie liebte und mochte; ihre Familie. Dennoch fühlte sie sich in der freien Natur wohler. Die Mutter Natur beherbergte so viele Wunder, die die Menschen im Laufe der Zeit vergessen hatten. Oder aber gelernt hatten, nicht richtig hin zu sehen. Warum Renata die Natur so bewunderte, obwohl es doch Kräfte gab, die rein äußerlich den Zauber des Wachsens überlegen waren? Nun, weil diese Kräfte nur äußerlich stärker waren. Denn eigentlich beruhte ja alles – wirklich alles – auf den Gesetzen der Natur. Blühen und verdorren. Leben und sterben. Jagen und gejagt werden. Auch empfand Renata Kleinigkeiten wie die Entstehung einer Blume als etwas Wundervolles. Zum Beispiel bedecken ja dort, wo im Winter manchmal Tonnen von Schnee gelegen hatten, beim ersten Sonnenschein des Frühlings Schneeglöckchen und andere Frühlingsblumen den Boden. Klang das naiv? Wahrscheinlich. Aber so war es nun mal. Wenn überhaupt würde sie es nur Demetri anvertrauen, diese Art von Gedanken. Demetri.. für einen Moment verdunkelte sich ihre Miene und erneut kamen Zweifel in ihr hoch. Zweifel an sich selbst und ihre Beziehung, von der sie glaubte, dass sie an dieser gar nicht zweifeln könne. Aber.. Es tat einfach so weh, zu wissen, dass Demetris Liebe scheinbar nicht ausreichte, um sie zu heiraten. Dass er sich nicht für immer fest an sie binden wollte. Das Schlimmste für Renata an diesem Gedanken war, Demetri irgendwann zu verlieren. Nicht jenes Verlieren, wenn er ausgelöscht wurde – daran wollte und konnte Renata nicht denken. Sondern jenes Verlieren, wenn er sie aus eigenem Willen verließ. Bis zu der Hochzeit hatte sie in der Illusion gelebt, sie würden immer zusammen bleiben. Immer – bis ans Ende der Welt. Durch die Ablehnung seinerseits einer Hochzeit, hatte diese Illusion Löcher bekommen. Hatte sie sich nur in etwas reingeeifert? Hatte sie gedacht, dass er für immer mit ihr zusammen sein wollte, nur weil sie wollte, dass dem so war? Aber … er hatte es doch gesagt, oder? Eine Pause in ihrem Gedankengang entstand, als sie ihre Erinnerung nach einer derartigen Aussage seinerseits suchte. Nein, er hatte immer nur gesagt, dass er sie liebte – „nur“. Aber war Liebe nicht vergänglich? War sie für ihn vielleicht nur ein Abschnitt? Etwas, das einen klaren Anfang und irgendwann auch ein Ende haben würde, das er dann bestimmen würde? Erschrocken – über sich und die Gedanken – hielt sie den Atem an, während ihr Blick zu Demetri glitt, der sich in diesem Moment eine Jeans überstreifte und einige Momente später die Tür seines Schrankes schloss. Leider konnte sie ihren Blick nicht deuten, als er sich umdrehte und sie musterte. Innerlich zwar immer noch verunsichert, zwang sich Renata zu einem Lächeln, das allerdings eher misslang. Leider. Sie war schon immer eine recht schlechte Lügnerin gewesen. Eine schlechte Lügnerin, die ihre Emotionen in manchen, und seltenen, Momenten nicht unter Kontrolle hatte. Dann kam er langsam auf sie zu und das misslungene Lächeln verwandelte sich in ein echtes. Ein kleines, schmales Lächeln, aber ein echtes. Denn seine Art, sich zu bewegen, faszinierte sie einmal mehr. Sie passte zu seinem sonstigen Ich. Nach außen war er der harte Tracker, der niemandem Vergebung schenkte, der es nicht verdiente. Aber dann war da noch etwas Zärtliches an ihm. Das zeigte er allerdings nur, wenn sie bei ihm war. Und genau dieser Kontrast zeigte sich jetzt auch in seinen Bewegungen, als er auf sie zu ging … und ihr über die Wange strich. In diesem Moment beschloss Renata, lieber nicht mehr zu atmen, weil ihr sonst stockender Atem ihre Gefühlsregung noch deutlicher verraten würde. Bei der sanften Berührung von Demetri schloss sie genüsslich die Augen und wünschte sich, dass dieser Moment niemals enden würde. Dieser Wunsch war zwar nicht erfüllbar – leider – allerdings wurde der Augenblick versüßt, als sie im nächsten Augenblick seine Lippen auf den ihren spürte. Sie erwiderte den Kuss und versuchte, ihre ganze Liebe hinein zu legen; was wohl vollkommen unmachbar war, da ihre Liebe viel zu groß und der Kuss viel zu kurz war, da sich Demetri kaum hatten sich ihre Lippen getroffen, auch schon wieder von ihr löste. Wusste er eigentlich, was er ihr damit antat? Vorher war sie ja schon verunsichert und verwirrt gewesen, aber nun war sie vollkommen benebelt. Was er dann sagte, verhalf nicht gerade dazu, sie zu … entwirren. Vielmehr schupste dieser Satz sie scheinbar noch tiefer in der Truhe von Fragen. ‚Und ich will dich niemals verletzen’. Hoffnung keimte in Renata auf, als sie mit ihrer Hand leicht über seinen Nacken strich. Als sie dann den Satz auseinander nahm, war die Hoffnung wohl irgendwo in besagter Truhe verschütt gegangen. Denn, dass er sie nicht verletzten wollte, hieß ja nicht, dass er bei ihr bleiben wollte. Und wenn er schon in dem Glaube war, dass Liebe vergänglich ist, betraf das ja nicht nur seine Liebe, sondern auch ihre Liebe, was ja wiederum hieß, dass, wenn einmal ihre Liebe zu ihm erloschen war – was natürlich nie passieren würde, wie *sie* wusste – dass es sie dann gar nicht mehr verletzten würde, wenn er sich von ihr trennte und es daher nicht unbedingt hieß, dass sie, nur weil er sie nicht verletzten wollte, immer zusammen blieben. Als er sie dann auf eine Art küsste, die noch immer überraschend und vollkommen neu für Renata. Es war weder fordernd noch gierig, sondern so zärtlich, dass sich Renata dabei vorkam, als wäre sie ein Eiswürfel, der auf eine heiße Herdplatte gelegt wurde. Denn ähnlich wie der Eiswürfel schmolz sie in Demetris Armen nur so dahin. Dieser Kuss dauerte länger als der erste, dementsprechend war danach auch Renatas leibliches Befinden; seine Gefühle, die in diesem Kuss gelegen hatten, hatten sie so sehr überwältigt, dass sie bezweifelte, einen Schritt gehen zu können, ohne dass ihre Knie weich wurden. Auch hatte dieser Kuss alle Zweifel in Renata davon gespült. Jedenfalls für den Augenblick. Erst als sich ihre Züge, während Demetri und sie erneut Hand in Hand durch das Schloss liefen, entspannten, wurde ihr bewusst, dass sie gelächelt hatte. Die Vermutung, dass sie keinen Schritt gehen konnte, erwies sich erfreulicherweise als falsch. Kurz bevor sie in die wundervolle Nachtluft flohen, kamen sie in der Eingangshalle an der sitzenden Gianna vorbei. „Gianna.“, meinte Renata leise und neigte leicht lächelnd den Kopf. Die Frau erwiderte den Gruß und beobachtete die beiden Vampire, wie sie hinaus gingen – Renata konnte bis sie die Tür hinter sich schloss den Blick Giannas auf ihrem Rücken spüren. Während sie mit ihrem Daumen sanft über Demetris Handrücken strich, verharrte ihr Blick auf der nächtlichen Stadt, die in ein romantisches rot getaucht war. Schweigend schlenderten die beiden Vampire durch die Gassen, die mit den gewundenen Straßen ein ziemliches Labyrinth für Fremde boten, sahen doch die Kreuzungen nahezu identisch aus. Renata genoss die Stille und schloss für wenige Meter immer mal wieder die Augen, um sich nur auf die Ohren zu verlassen und alle möglichen Geräusche des abendlichen Volterras einzufangen. Sie hatte gerade erneut die Augen geschlossen, als eine fremde Stimme sie aus den Gedanken riss. Eine alte Frau war vor ihnen stehen geblieben, ein großes braunes Tuch um die Schultern geschlungen, und musterte sie und Demetri. Was sie dann sagte, veranlasste Renata dazu, ihre Hand auf ihren Mund zu legen, um ein Lachen zu unterdrücken. Natürlich war es sehr freundlich von ihr gewesen, aber irgendwie gleichzeitig so unpassend und naiv. Scheinbar war ihre gute Tat damit auch vollbracht, da sie Demetris Antwort wohl nicht mehr gehört hatte, als sie auch schon wieder weiterhumpelte. Leise kicherte Renata, ehe Demetri spöttisch fragte, ob sie sich beide in den Wald trauen sollten. Ihr Lachen erstarb und wurde durch ein breites Lächeln verdrängt. „Ich denke, es wird schon nichts passieren, oder?!“, fragte sie leise und hauchte ihrem Liebsten einen Kuss auf die Wange.

Als sie den Wald erreichten, liefen sie noch immer im menschlichen Tempo nebeneinander her. Sie gingen fast, aber es gefiel Renata. Es hatte etwas Ungewohntes, liefen sie doch im Wald in der Regel in ihrem normalen Tempo. Während sie sich jetzt langsam ihren Weg durch den immer dichter werdenden Wald bahnten, nutzte Renata die Zeit, um ihr Umfeld genauer zu beobachten. Leise, wie eine sanfte Hintergrundmusik, vernahm sie noch immer die Geräusche des abendlichen Volterrras. Geschreie, Musik und hin und wieder sogar Gepolter. Es war wirklich eine Stadt, die scheinbar nie schlief. Die Menschen, die in ihr lebten waren einfach zu laut. Zu egoistisch, um leise zu sein, nur weil ihre Mitmenschen schliefen. Lächelnd schüttelte Renata leicht den Kopf. Nein, die Menschen würde sie wohl nie verstehen – und das, obwohl sie ja vor langer Zeit selbst einmal einer war. Doch aus dieser Zeit waren ihr nur Erinnerungen geblieben. Sie war kein Mensch mehr, weshalb sie auch gewisse menschliche Dinge nicht mehr nachvollziehen konnte. Nun war sie das, was sie war. Und sie war glücklich damit. Vollkommen glücklich. Bei dem Gedanke glitt ihr Blick zu ihrem Gefährten und nahm jedes Detail seines Gesichtes in sich auf. Auch er schien in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein. Das mochte sie an ihm. An ihrer Beziehung: Sie konnten zusammen schweigen. Und diese Stille war niemals unangenehm. Es war eine Stille, die nicht störte. Aber wenn jemand von ihnen beiden sie an einem von ihm selbst gewählten Zeitpunkt zerstörte, vermisste sie keiner der beiden. Als ihr Tracker stehen blieb, verharrte auch sie einen Moment, in dem sie einatmete und die Umgebung überprüfte. Da alles vollkommen ruhig wirkte, wandte sie sich zu Demetri um und machte einen Schritt auf ihn zu, sodass sie gerade einmal eine halbe Armlänge trennte. Als sie seinen Blick sah, konnte sie seine Gedanken erschließen und nickte, noch ehe ihr Liebster seine Gedanken in Worte geformt hatte. „Sollten wir.“, flüsterte sie dennoch als Bestätigung, schloss einen Moment die Augen und atmete tief ein – zog die Luft tief in ihre Lunge, sodass sie Augenblicke genau wusste, wo die Menschen, die ihr Gefährte witterte, sich befanden. Sie drehte sich elegant wieder um, sodass sie erneut an seiner Seite war. Als sie rannten, taten sie das in übermenschlicher Geschwindigkeit. Renata genoss den Wind, der ihnen entgegenpeitschte, ihr allerdings überhaupt nichts ausmachte. Er wirbelte durch ihre Haare und schien jede einzelne Strähne ihrer wallenden braunen Mähne zu umschmeicheln. Einen Sekundenbruchteil genoss Renata diese natürliche Liebkosung mit geschlossenen Lidern ehe sie, die Augen flatternd geöffnet, ihre Beute fixierte. Es war ein junges Paar, das wusste die Vampirin schon bevor sie gemeinsam mit ihrem Liebsten hinter dem Baum hockte, um ihre Beute zu beobachten. Die zwei hatten es sich auf einer karierten Picknickdecke gemütlich gemacht, wobei das Mädchen sich ein wenig zu eng an den Jungen schmiegte. Renata hob eine Braue, als sie beobachtete, wie das Mädchen versuchte, ihren Freund zu verführen. So anhänglich. So unterwürfig. Abermals warf sie ihrem Liebsten einen Blick zu und strahlte ihn an, als sich ihre Augen trafen. Nein, bei ihnen war es anders. Sie waren gleichberechtigt. Vollkommen. Gleichzeitig frei als Individuum doch gemeinsam umso stärker. Es war ein intimer Moment, irgendwie, als sie ihren Demetri einfach nur anschaute. Ihn anstrahlte mit all ihrer Liebe. Ehe sie sich in seinen Augen verlieren konnte, wandte sie schnell den Blick ab und fixierte erneut das junge Pärchen. Das Mädchen kicherte einen Moment, ehe sie sich wieder ängstlich an den Jungen schmiegte. Als es dann fragte, ob sie das wirklich machen sollten und hinzufügte, dass ihre Großmutter meinte, dass ihnen etwas passieren konnte, bis sich Renata kurzerhand in den Handknöchel, um nicht laut loslassen zu müssen. Sie wusste nicht so genau, was in diesem Moment in sie gefahren war. *Eigentlich* war das ja gar nicht so lustig. Lediglich ein seltsamer Zufall. Doch genau in diesem Augenblick fiel die Last der Hochzeit von ihr ab. Sie fühlte sich befreit. Beschwingt. Am Liebsten würde sie einfach nur durch den Wald jagen und alles hinter sich lassen. Volterra. Die Volturi. Alles. Dann jedoch riss sie sich zusammen und schüttelte leicht den Kopf, während sie ihre Zähne von ihrer eigenen Haut befreite. Entschuldigend warf sie Demetri einen Seitenblick zu und atmete befreit aus – ein Geräusch, das die beiden Menschen nicht hören würde, selbst wenn sie nicht so beschäftigt gewesen wären mit einander. Während sie die beiden weiter beobachtete, war nicht der Hauch von Mitleid in ihrem Blick zu erkennen. So war es nun einmal. Der Kreis des Lebens. Wenn man jagte, musste man damit rechnen, gejagt zu werden. Die Menschen aßen Fleisch. Konsumiertes gerade zu. Viel mehr, als sie eigentlich brauchten. Früher, ja früher hatten sie gegessen um zu leben. Heutzutage schien es Renata manchmal eher, dass sie lebten um zu essen. Sie persönlich fand es ekelig. Dicke Menschen waren für sie ein Graus. Denn ihr gesundheitlicher Zustand ging bergab, umso mehr sie auf die Waage brachten. Und umso schlechter wurde auch ihr Blut. Es schmeckte nicht so frisch, nicht so einladend, wie wohl das Blut dieser beiden schlanken jungen Leute. Sie war sehr hübsch, selbst für einen Menschen. Ihr Blut war süß, so süß und jung, das konnte sie schon aus der Entfernung erahnen. Ungeduldig trommelte Renata mit ihren langen Fingern auf den Arm des Trackers. Als plötzlich seine raue, tiefe Stimme erklang, versteifte sie sich in der Bewegung, überrascht, nahezu überrumpelt. Verdammt, Renata, reiß dich zusammen!, mahnte sie sich und lachte, um ihre Verlegenheit zu überbrücken. Dieses Lachen war so leise, dass die beiden Menschen es nicht hören würden – nichts im Vergleich zu dem hysterischen Lachen, das sie nur durch den Biss in das Handgelenk hatte unterdrücken können. In dem Moment, als sie ihren Blick von ihm abwandte, um die beiden Turteltauben weiter zu beobachten, nahm sie die Veränderung im Augenwinkel da. Alle Sanftheit, aller Humor, der noch vor wenigen Augenblicken seine Augen zum Strahlen gebracht hatte, verschwand aus den Zügen des Trackers. Würde dieser Blick ihr gelten, wäre sie Ziel dieses Angriffes … würde sie wohl vor Angst erstarren. Und noch ein anderes Gefühl kam in der Vampirin auf, als sie ihren Blick abermals von dem Paar löste und ihren Gefährten betrachtete. Begehren. Wusste eigentlich, wie unverschämt gut er aussah, wenn er so böse war, wie jetzt? Renata knurrte leise und schüttelte dann den Kopf. Wahrscheinlich wusste er das nicht. Dennoch.. Es kostete sie große Mühe, sich nicht ihm noch weiter zu nähern. Sie würden erst jagen und dann… ja, dann.. Dann verschwand Demetri von ihrer Seite mit dem Mädchen im Dickicht. Oh wunderbar. Sie dachte daran, was sie hier alles tun konnten und er verschwand mit einer anderen. Toll. Grinsend sprang Renata blitzschnell auf den Jungen zu und rammte ihm ihre Zähne umbarmherzig in die Kerle. Obwohl man wohl darüber streiten konnte, ob diese Tat nun unbarmherzig war, oder das komplette Gegenteil. Denn nur ein Moment blieb dem Jungen, um diese Situation zu erfassen, den Schmerz, ihre Hände an seinem Körper, die ihn hielten, als er anfing, bewusstlos zu werden, ehe er seine Besinnung gänzlich verlor. Er war schnell tot, ohne unnütze Schmerzen. Sie trank, bis sie ihren Durst mehr als gestillt hatte – es war jedes Mal eine unerklärbare Wonne, dieses Gefühl, gesättigt zu sein. Im ersten Moment fühlte man sich wie betäubt. Benebelt von der Süße des Blutes. Von dem warmen Blut, das langsam ihre Kehle hinunter rann und nach und nach ihren gesamten Körper erfüllte. Als sie fertig war, warf sie die Leiche des Jungens in das kleine Lagerfeuer, das sich die Jugendlichen wenige Minuten angezündet hatte. Schweigend verharrte sie dort, während sie lauschte. Kurz nachdem sie den Körper des Jungens den Flammen übergeben hatte, hatte sie noch Schluchzen gehört. Leises Wimmern. Doch es dauerte nicht lange, bis es verstummte und Demetri augenscheinlich ebenfalls mit seinem Mal begonnen hatte – zu dem Zeitpunkt, an dem Renata bereits geendet hatte. Geduldig stand sie auf der Lichtung und beobachtete, wie das Feuer langsam aber sicher Herr über den Körper des Jungens wurde. Während die beiden Leichen verbrannten, wandten die beiden Vampire der Lichtung den Rücken zu und suchten Zuflucht auf einem Stein, der wie eine Art Vorsprung von dem abendlichen Waldboden hervorstieß. Gemeinsam mit Demetri ließ sich die Volturi auf dem Stein nieder und lehnte sich vertrauensvoll an ihren Gefährten, wodurch sie geborgen wie ein kleines Baby bei seiner Mutter in seinen Armen lag. Gedankenverloren starrte Renata in den klaren Nachthimmel hinauf und erneut trat die Stille von eben ein. Jene wundervolle Stille, über die sie, als sie mit Demetri in den Wald hineingelaufen war, nachgedacht hatte. Dann fing Demetri an, mit seinen Fingerkuppen über ihre Haut zu streichen, was sie wohlig aufseufzen ließ. Diese kleinen Berührungen – das Händchenhalten und dieses Streicheln jetzt – machten es wohl aus. Sie liebte es so, wenn er so sanft war. Liebte ihn so sehr, in solchen Moment, noch mehr, als eh schon. Und als dann seine raue Stimme erklang und er zu erzählen begann, schloss sie die Augen und versuchte, dass Gesagte in Bilder in ihrem Kopf umzuwandeln. Und es gelang, halbwegs. Was sie erstaunte war, dass er von seiner Vergangenheit sprach. Das tat er nicht allzu oft. Meist nicht ohne einen bestimmten Grund. Einen Hintergedanken. Als er dann erzählte, sah sie tatsächlich Demetri vor sich, wie er dort lag. Seine Haut war um einiges dunkler, das wusste sie. Welche Farbe seine Augen wohl hatten? Sie hatte ihn das nie gefragt – zu wertlos schien ihr diese Frage im Vergleich zu anderen. Nun, in ihrer Vorstellung, hatte der sonnengebräunte Demetri noch immer rote Augen. Jene roten Augen, die so wunderbar sanft waren. Oder … abweisend. Einen Moment stockte ihr der Atem, ehe sie sich selbst einen leichten inneren Schubs gab. Sie musste das ansprechen. Genau jetzt. Sonst würde sie es ewig vor sich herschieben – was wahrscheinlich darauf hinauslaufen würde, dass sie ihn nie fragen würde. Nein. Nein, wenn sie es jetzt nicht machen würde, würde sie sich später Vorwürfe machen. „Demetri?“, fragte sie daher leise und eine Spur unsicher in die Stille hinein, die er nach seiner kurzen Erzählung hinterlassen hatte. „Bei der Hochzeit…“, setzte sie an, fand allerdings nicht die richtigen Worte und musste daher sofort eine Pause machen. „J-Jedes Mal, wenn wir auf unsere Vermählung angesprochen wurden, wirktest du so abweisend. Ich… Ich überlege schon die ganze Zeit, warum…“ Demetris Körper spannte sich an, dann … wackelte sein Brustkorb leicht. Erst wenige Augenblicke später, verstand sie, dass er mit dem Kopf geschüttelt haben musste. Sie bejahte, als er fragte, ob das der Grund sei, weshalb sie so traurig war. Als er „bezaubertes Lächeln“ sagte, musste sie automatisch lächeln. Charmeur. Und als er sie in seine Arme zog, schmiegte sie sich so eng an ihn, wie es nur ging. Dann legte er sich wieder zurück und sie bettete ihren Kopf auf seine Brust. Nach dem ersten Satz, den er gesagt hatte, hätte sie – sofern sie es gekonnt hätte – geweint. All diese Sorgen, all diese Zweifel fielen mit einem Mal von ihr ab und veranlassten sie dazu, einmal kurz aufzuschluchzen. Es lag nicht daran, dass es sie nicht genug liebte! Vielleicht … vielleicht glaubte er doch, dass ihre Liebe für immer Bestand haben könnte! Dann jedoch begann Demetri zu erzählen und Renata verwendete ihre gesamte Konzentration darauf, zuzuhören und auch mögliches zwischen den Zeilen zu erkennen. Was dann kam … hätte sie wohl von den Füßen gerissen, wenn sie nicht schon gelegen hätte. Demetri war bereits verheiratet. Zwei Gefühle stiegen in ihr hoch, während sie den Worten des Trackers lauschte. Einmal so etwas wie … Mitleid – obwohl sie sich nahezu sicher war, dass Demetri diese Gefühlsregung nicht wollte. Dennoch keimte sie in ihr. Wie musste er sich gefühlt haben, damals, als junger Spross, der eine Wildfremde ehelichen sollte? Das andere… war Eifersucht. Eigentlich wusste sie ja, dass sie vollkommen unbegründet war. Dieses Mädchen war lange tot. Demetri hatte sie nicht geliebt. Dennoch. Hatte er mit ihr geschlafen? Was…was hatte er dabei empfunden? Gar nichts? Oder … doch etwas? Gedankenversunken starrte sie vor sich hin und versuchte, sich ihre Gefühlsregung nicht anmerken zu lassen. Was er am Schluss sagte, brach ihr fast das Herz. Und genau das veranlasste sie, sich zu erheben und ihn mit hochzuziehen. Mit ihm gemeinsam sprang sie von dem Stein runter und löste, nachdem sie in dem weichen Gras gelandet war, ihre Hand aus seiner. Einen Moment ging sie hin und her – sie musste die richtigen Worte finden. Durfte nichts vermasseln jetzt. „Liebster, wie könnte ich jemals etwas von dir verlangen, was.. was du mit etwas verbindest, an das du nicht gerne denkst?“, fragte sie sanft, als sie wenige Zentimeter vor ihm zum Stehen kam und ihre Hand über seine Wange strich, „weißt du was ich dachte? Oh, ich glaube, dass sollte ich dir besser nicht erzählen.“ Renata wandte sich ab, die Schultern zusammengesunken, während ein Zittern durch ihren Körper ging. „Ich… ich habe an deiner Liebe gezweifelt. Ich habe… gedacht.. dass..“, sie musste abbrechen weil ihre Stimme versagte, so sehr, dass sie sich selbst dafür hasste. Warum war sie nicht stark genug, um ihm die Wahrheit ohne Wimpernzucken ins Gesicht zu sagen?! „Ich.. ich habe gedacht, dass du denkst, deine Liebe zu mir würde irgendwann aufhören. Dass du mich deswegen nicht heiraten möchtest.“ Erneut ein Zittern, erneut klang ihre Stimme eine Spur zu hoch. Sie schluckte und ging langsam auf ihn zu. „Es tut mir so wahnsinnig Leid, dass ich an dir gezweifelt habe. An deiner Liebe.“, sagte sie leise und schaute auf seinen obersten Hemdknopf, um ihm nicht in die Augen zu sehen. Dann jedoch überwandt sie sich und hob den Blick. Verunsichert strich sie ihm erneut über die Wange, ehe sie auf den zweiten Teil von dem, was er zuvor gesagt hatte, einging – „Und es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe. Du siehst ich wäre ein schlechter Ehemann, dass ich nicht einmal meine Geliebte glücklich machen kann.“ Nach ihrem Ausbruch vor wenigen Minuten versuchte sie sich jetzt zusammenzunehmen. „Du hast mir keinen Kummer bereitet, Demetri. Ich habe mir selbst Kummer bereitet – mit meinen abstrusen, haltlosen Illusionen. Ich, nicht du. Du machst mich glücklicher, als irgendjemand sonst auf diesem Planeten es kann. Es verschlägt mir den Atem, wenn du meine Hand nimmst, wenn du mich ansiehst, glaube ich, vor Glück zu zerspringen. Wenn du mich küsst, Liebster, dann ist das so, als würde ich den Boden unter den Füßen verlieren. Dann vergesse ich alles andere und möchte nur noch dich spüren. Ich … ich liebe dich so sehr, dass es fast schon weh tut. Aber es ist so ein angenehmer Schmerz – also eigentlich kein richtiger Schmerz sondern …“, verdattert den Kopf schüttelnd suchte sie zum roten Faden zurück, „du bist das Beste, was mir je passiert ist, Demetri. Also hör bitte auf, dir Schulgefühle zu machen für etwas, wofür du gar nichts kannst.“ Sie schaute ihn leidenschaftlich an, ehe sie langsam ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn an sich zog. „Ich bekomme eine Gänsehaut, überall, wo du mich berührst. Würde mein Herz noch schlagen, würde es jetzt wohl rasen wie ein Pferd beim Galopp. Oder noch schneller. Und.. und das einzige … wovor ich Angst habe, ist … dass ich dir nicht genug bin.“, flüsterte sie leise in sein Ohr, während sie sich mittlerweile nahezu an ihn klammerte, weil ihre Beine vor lauter Emotionen nachzugeben drohten. „Dass…dass irgendetwas dich mir wegnimmt. Ich könnte es nicht ertragen. – Aber, ich komme ab. Was ich eigentlich sagen will: Versprich mir, nie wieder zu denken, geschweige denn zu sagen, dass du ein schlechter Ehemann oder Gefährte wärst. Du bist der Beste, den ich mir erträumen könnte. Versprichst es mir, Demetri.“ Ihre Stimme, mittlerweile klar wie die Nacht, war immer leiser geworden. Langsam, einen nach dem anderen, bedeckte sie seinen Nacken mit Küssen. Am Anfang verzweifelt, dann immer sanfter, bis sie nach einer gefühlten Unendlichkeit seinen Mund fand und den ihren leidenschaftlich darauf presste. „Versprich es mir.“, forderte sie noch einmal, ehe sie sich ihm gänzlich hingab.
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