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Deep and Meaningless - FF

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Beitrag  Abiana Mo Aug 09, 2010 7:03 pm

Heyy ihr. <33
Ich bins mal wieder, mit ner neuen FF im Gepäck. Geht mal wieder um Renesmee. Viel Spaß dabei.
Vielleicht seid ihr ja auch so lieb und macht mir ein Kommi. (:

Kapitel 1

In der Dunkelheit, von den Augen der Menschen ungesehen, bewegte sich eine Figur durch die Straßen des nächtlichen Italiens. Sie versteckte sich in jedem Schatten, der ihr Schutz bot, aus Angst, jemand könnte sie doch noch entdecken, nun, da sie so nah an ihrem Ziel war. Sie hoffte inständig, dass ihre Verfolger nicht zu nah waren, hoffte, dass sie noch genug Zeit haben würde, dort anzukommen, wo sie hin wollte. Dort wäre es zu spät, dort würde sie alle Verfolger los sein. Niemand von ihnen hätte eine Chance, in die sicheren Mauern zu gelangen, auf die sich der kleine, für menschliche Augen unsichtbare Schatten, mit jedem Schritt zu bewegte.
Sie hatte die erste Möglichkeit ergriffen, die sich ihr geboten hatte, war losgerannt, als sie sich sicher war, dass es zumindest vorerst keiner Bemerken würde, auch, wenn sie sich sicher war, dass sie ihre Spur schon längst aufgenommen hatten. Lange würde es nicht mehr dauern, dann hätten sie sie eingeholt. Sie waren so viel schneller und stärker als sie, und sie waren nicht allein, ganz im Gegensatz zu dem Mädchen, dass die Reise allein angetreten hatte. Doch es konnte nicht mehr lange dauern, sie spürte es. Ihr Ziel war nah, die Lichter der wichtigsten Stadt der Vampirwelt leuchteten unscheinbar am Horizont.
Volterra.
Eine kleine Stadt, in mitten Italiens, und doch war sie der sicherste und begehrenswerteste Platz, den sich ein Vampir nur wünschen konnte. Ihn schon betreten zu dürfen, zu den drei großen Volturi vorgelassen zu werden, geschweige denn ihnen zu dienen war die größte Ehre, die einem von ihnen in irgendeiner Weise zuteilwerden konnte.
Die Stadt und deren Bewohner, vor denen man die kleine Renesmee Cullen schon immer gewarnt hatte.
Die Cullens, der vegetarische Vampirclan im Norden Amerikas, hatte schon immer eine ganz eigene Sicht der Dinge gehabt. Sie hatten sich dem, was für Vampire nur natürlich war abgewannt um sich selbst als die Guten bezeichnen zu können – und dafür von den wichtigsten ihrer Spezies gehasst zu werden, so sehr, dass sie sich nach nichts anderem als deren Tod sehnten.
Dies war die Familie, in die die Halbvampirin, der Mischling aus Mensch und Blutsauger, hineingeboren wurde. Seit jeher hatte man sie mit nichts als ihrer Meinung erwachsen werden lassen, soweit man das überhaupt erwachsen werden nennen konnte. Man hatte ihr ganzes Leben durchgeplant gehabt, als sie gerade mal ein paar Minuten alt gewesen war.
Sogar die „Liebe ihres Lebens“ hatte man ihr zur Seite gestellt, damit Renesmee niemals auch nur ansatzweise auf die Idee würde kommen können, selbst zu entscheiden, was und wen sie wollte und was ihre Ansichten waren.
Man hatte ihr das Recht auf jegliche Entscheidung verwehrt, hatte sie die eigenen Ansichten und auf keinen Fall irgendeine andere gelehrt und war immer darauf bedacht gewesen, dass die Kleine schön artig zuhörte und auch alles richtig machen würde.
Niemals hatte irgendein Teil ihrer ach so würdevollen Familie einmal in Betracht gezogen, dass es einmal wirklich so weit wäre, dass sie einmal wirklich erwachsen werden würde, bereit, selbst zu sagen, was sie wollte und für richtig hielt – und was eben nicht.
Doch genau das war passiert. Nicht sofort natürlich, auch wenn ihr Daddy, ihre Momma und alle anderen Mitglieder der Cullens nichts anderes für möglich gehalten hatten. Für sie war sie immer perfekt gewesen, makellos, immer das Richtige tuend, niemals irgendwen enttäuschend. Sie wären im Leben nicht auf die Idee zu kommen, dass jemand wie Renesmee auch so etwas wie Fehler haben könnte. Makel. Etwas, dass ihren Charakter menschlich machte. Ihn überhaupt zum Charakter werden ließ. Für sie alle war die Jüngste der Familie immer nur das perfekte, kleine, absolut niedliche Kind. Und kein Stück mehr.
Und Jacob? Ihr perfekter Partner? Derjenige, der vom Leben selbst dazu auserwählt sein sollte, mit ihr alles zu teilen, nie mit ihr zu streiten, sie nur zu bedienen und ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen? Jacob, der Jacob, der ernsthaft erwartete, dass sie ihn lieben könnte wie Edward Bella liebte und Esme Carlisle? Sie hatte keine Ahnung, wie er sich das denn vorstellte. Er war ihr Bruder. So fühlte es sich zumindest an. Er bemutterte sie, passte auf sie auf, hatte sie gern, und war schon immer da gewesen. Er würde nie etwas Anderes für sie sein können als das, das war Renesmee klar.
Doch die Anderen schienen es nicht begreifen zu wollen. Für sie waren die Beiden das absolut perfekte Paar. Sie hatte keine andere Wahl, sagten sie, denn Jacob war ja ihre wahre Liebe. Derjenige, der immer bei ihr sein sollte.
Aber was, wenn sie das nicht wollte? Was war, wenn sie nicht nach dem Schicksal spielen wollte, wenn sie den Kopf, den sie auf ihren Schultern trug, auch benutzen wollte, wenn es um ihr Leben ging?
Sie war nichts als eine liebevoll gehaltene Gefangene in einem Käfig, aus dem sie nicht raus kommen konnte, weil das Schicksal es so wollte. Das war ihr weg. So war es vor geschrieben. Und sie würde so handeln, so und auf keinen Fall anders, wenn es nach den Cullens ging.
Und sie hatte genug davon. Renesmee Cullen hatte es satt. Hatte es satt, dass eigene Entscheidungen sich nicht im Wortschatz ihrer so genannten Eltern zu befinden schienen, dass sie alle allen Ernstes von ihr erwarteten, dass große, unendliche Glück schon mit 19 Jahren gefunden zu haben. Sie wollte das alles nicht mehr. Nur dieses eine Mal wollte sie eine eigene Entscheidung treffen. Sie wollte ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht einfach nur darauf warten, dass sie passieren würde. Renesmee wollte Freiheit, Kraft, und ihren eigenen Willen. Und sie würde sich all das hören. Auch, wenn das bedeuten würde, dass ihre Familie nun einmal ganz hinten anstehen würde. Für eine ziemlich lange Zeit. Vielleicht auch für immer, wer wusste das schon?
Zu viel Liebe hatte sie für ihre Gefängniswärter sowieso nicht übrig, auch wenn sie es noch nicht oft hatte durchblicken lassen. Sie war nicht dumm, sie wusste, Edward hätte augenblicklich alles Nötige in die Wege geleitet, um seine eigene Tochter bei den Cullens sicher von der Welt, die sie sich so sehr ersehnte, ab zu schotten.
Obwohl Renesmee doch eigentlich ganz genau wusste, was sie wollte.
Es war ihr klar gewesen seit ihren dreizehnten Lebensjahr. Langsam aber sicher war ein kleiner Gedanke immer und immer größer geworden, bis es schlussendlich zu spät war, um ihn wie so viele andere Male auch einfach weg zu schieben.
In diesem Jahr hatten sie die Denalis wieder einmal besucht. Sie hatten gestaunt darüber, dass Nessie wieder einmal gewachsen war. Langsam müssten sie es doch gewohnt sein. Während die weiblichen Mitglieder, samt Garrett, allesamt mit dem Rest von Renesmees Familie sprachen, hatte diese die Zeit genutzt, um Eleazar nach seinem früheren Leben aus zu fragen.
Er hatte ihr berichtet von den großen Volturi, ihren prachtvollen Festen, ihren glorreichen Schlachten, ihren, so wie er fand, unglaublich furchteinflößenden Wachen. Die junge Halbvampirin fand sie eher… besonders. Großartig. Je mehr sie über diesen fremden Clan, von dem sie doch fast nichts wusste, bis auf die Tatsache, dass diese ihre Familie hassten, hörte, desto mehr wurde sie in deren Welt hinein gezogen, und desto mehr wollte sie dazu gehören, auch wenn sie selbst ihr Talent eher langweilig fand.
Sie konnte Menschen Bilder ins Gehirn pflanzen. Super, dass konnte Zafrina auch. Und das um einiges besser. Auch wenn diese, ungleich der kleinen Cullen, nicht das gleiche Gefühl verursachten, dass die Leute immer automatisch von ihr begeistert werden ließ. Aber vielleicht war das auch einfach der ganz stinknormale Halbvampircharme.
Nach diesem Ereignis hatte Renesmee den mächtigen Clan aus dem Süden einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen können. Sie wollte nichts mehr, als eine von ihnen zu werden. Sich frei bewegen zu dürfen, imstande sein, zu kämpfen. Nichts wäre besser als das.
Natürlich, sie hätte auch jederzeit nomadisch leben können, doch das wäre das sinnloseste, was sie tun könnte. Ihre Familie würde sie sofort finden, und außerdem war es – nunja, nicht ihr Stil. Jaah, sie war arrogant. Doch sie hatte guten Grund dazu. Jeder, den sie bis jetzt getroffen hatte, war begeistert von ihr gewesen – naja, mal abgesehen von Caius, aber der hatte sie ja auch nicht berührt. Sie wüsste zu gerne, was das bei ihm ausgerichtet hätte. Vielleicht würde sie es ja auch schon ziemlich bald heraus finden.
Sie hoffte, die Volturi würden sie wollen, obwohl sie ziemlich überzeugt davon war, dass Aro sie wollen würde. Er würde einfach alles dafür geben, ein Halbvampirkind bei sich zu haben – mal abgesehen von der äußerst nützlichen Fähigkeit, dass Alice innere Mattscheibe absolut leer sein würde, dächte sie an Aros Entscheidungen.
Die Lichter der Stadt kamen immer näher, und Renesmee legte noch einen Zahn extra zu. Jetzt abgefangen zu werden wäre das Schlimmste überhaupt. Sie war so kurz vor ihrem Ziel… sie musste sich nur noch ein bisschen gedulden. Oh, wie sehr sie hoffte, Edward würde ein Auto stehlen. Bewusst hatte sie nur die Wege gewählt, durch die er auf keinen Fall würde fahren können – Wälder, Seen, Feldwege. Nie war sie direkt entlang einer Straße gegangen, zu sehr befürchtete sie, entdeckt zu werden. Sie hoffte, Jacobs Geruch haftete noch an ihrem, das würde es definitiv schwerer machen, sie zu finden.
Sie sah sich auf dem Weg noch gefühlte zweihundert Mal um, aus Angst, ihr Vater könnte aus dem nächsten Gebüsch auf sie zuspringen und sie ein weiteres Mal einsperren.
Als sie schließlich die Tore der alten und ehrwürdigen Stadt hinter sich gelassen hatte, gönnte sie sich zum ersten Mal in den letzten 2 Tagen einen ruhigen Atemzug. Zum ersten Mal dachte sie wirklich daran, dass sie nun frei war, frei und sicher. Edward und erst Recht kein anderer Cullen würde ihr irgendetwas in der Stadt der Volturi antun. Diesen Kampf würden sie dieses Mal verlieren, und das würde dann doch keiner von ihnen riskieren.
Langsam bahnte sich Renesmee einen Weg durch die engen Gassen der Stadt. Sie würde den offiziellen Eingang nehmen, nicht den Gulli, durch den ihre Eltern einst zu den Volturi Meistern geführt worden waren. Dieser befand sich sogar mitten in der Stadt, doch von außen sah das Haus komplett verlassen aus, nichts deutete darauf hin wer sich hinter diesen Mauern vor den Menschen verborgen hielt.
Sie klopfte drei Mal, leise nur, damit kein Sterblicher etwas davon zu hören bekommen würde. Es dauerte keine zehn Sekunden, und eine breitschultrige, dunkelhaarige Wache öffnete ihr die Tür. Er war groß, und strahlte eine enorme Stärke aus. Es schien, als könnte er sogar gegen Emmett gewinnen.
„Wen haben wir denn da?“, fragte er spöttisch. „Renesmee Cullen. Womit verdienen wir die Ehre deines Besuchs?“
„Ich möchte mit deinen Meistern sprechen. Es ist dringend. Falls sie immer noch vor haben, etwas gegen meine Familie zu unternehmen, dann sollten sie sich vielleicht lieber anhören, was ich ihnen zu sagen habe.“
Erneut grinste der fremde Vampir, und wirklich erinnerte er Nessie an Emmett, nur auf eine dunklere Weise. Selbst sein Lächeln sah genauso aus wie das ihres Onkels. „Wie Ihr wünsch, Madame.“ Er deutete eine spöttische Verbeugung an und bedeutete der Halbvampirin dann, ihm zu folgen.
Die wache führte sie durch die prächtigen, großen Gänge höher, über eine Wendeltreppe in ein anderes Stockwerk. Die Volturi hätten sich nicht besser tarnen können. Niemals käme jemand auf die Idee, auch nur zu erahnen, was hier drin wirklich vor sich ging.
Schließlich blieb der Vampir vor einer riesigen Flügeltür stehen. „Warte hier“, sagte er ihr schnell, klopfte an und verschwand im inneren des Raumes. Renesmee versuchte zu hören, was dort drin vor sich ging, doch sie konnte nichts verstehen. Die Türen schienen schalldicht zu sein. So viel Modernität hätte sie der Vampirpolizei zugetraut, dachte sie und lachte in sich hinein,
Es dauerte nur wenige Minuten, dann wurde die riesige Tür aufgetan und langsam und zögerlich trat Renesmee ein. Es sah aus wie der Thronsaal, den sie aus den Beschreibungen Eleazars kannte. Das allererste, was der Halbvampirin ins Auge fiel, waren die drei Kreaturen, die in der Mitte des Podests standen. Zwei von ihnen tuschelten aufgeregt miteinander. Renesmee wusste bereits, wer die drei waren.
Aro, Marcus und Caius. Die drei Volturi, die Königlichsten unter den Vampiren dieser Welt.
Trotz allem, was sie über das Trio gehört hatte, nichts hätte sie auf diesen Anblick vorbereiten können. Sie waren so erschreckend und wunderschön zugleich, wie sie da standen, mit aller Eleganz, die sie ausstrahlten und der Macht, die von ihnen auszugehen schien. Ihre Haut schien durchsichtig und doch fest, ihre Augen schimmerten leicht unter dem dünnen Film, der diese zu belegen schien. Nessie fand schlichtweg keine Worte für die Volturi.
Sofort als der größte von ihnen, ein schwarzhaariger Vampir mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck – Aro, kein Zweifel – bemerkte, dass Renesmee hereingekommen war, gebot er Caius, demjenigen, mit dem er gerade gesprochen hatte, zu schweigen, und kam freudestrahlend auf mich zugerauscht.
„Renesmee, meine Liebe!“, rief er entzückt. „Ich habe mich schon gefragt, wann es dich einmal zu uns verschlägt. Was verschafft uns die Ehre deines überaus erfreulichen Besuches? Wie geht es meinem Freund, Carlisle?“
Ein stummes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie erinnerte sich nur wage an die erste Begegnung mit den Volturi, doch sie wusste, Aro hatte sich kein Stück verändert. Auf seine eigene Weise war er der gefährlichste der Volturi, noch mächtiger als der impulsive Caius, der von der Angst, die die Wachen vor ihm hatten, lebte. Auch, wenn er damit Aro nicht wirklich beeindrucken konnte. „Es geht allen… gut. Hoffe ich. Es tut mir Leid, wenn Ihr aufgrund meines Besuches bei euch in Schwierigkeiten kommt, doch seit euch versichert, ich bin mehr als Freiwillig hier.“
Die kleine Halbcvampirin bemerkte, wie Caius spöttisch die Braue hob und sie musterte. Er hasste sie, das war es, was alle ihr erzählt hatten. Wahrscheinlich stimmte das sogar, sie bezweifelte, dass er nur wenige Feinde hatte. Doch Renesmee war keine von ihnen, zumindest, wenn es nach ihr ging.
„Ich bin hier, weil ich es so wünsche. Und ich würde Euch gerne etwas fragen.“ Sie schritt noch ein paar Schritte auf Aro zu und sah ihm in die Augen. Sie war inziwschen fast sp groß wie ihr Vater geworden
„Sprich nur, Kind! Oh, wie ich mich freue, dich einmal wieder zu sehen!“ Er lachte auf und blickte die sah, auf ihre Antwort abwartend.
„Ich würde Euch gerne fragen, ob das Angebot, dass ihr mir vor achtzehn Jahren unterbreitet habt, nun noch immer gilt. Ich wollte Euch fragen, ob ich ein Mitglied der Wache der Volturi werden könnte.“
Nachdem Renesmee gesprochen hatte, war es für ein paar Sekunden absolut still im Raum. Jeder schien geschockt zu sein über das, was sie gerade gesagt hatte (nun ja, außer Marcus, der leblos auf seinem Thron saß, und höchstwahrscheinlich noch nicht einmal zuhörte.) Eine Cullen, die auf die Seite der Volturi überwechseln wollte? Das konnten sie kaum glauben.
Selbst Aro sah sie für ein paar Momente absolut leblos an, bis er dann abrupt in schallendes Gelächter ausbrach. „Aber das ist ja wunderbar! Ich verspreche dir, kleine Renesmee, das du sicher nicht die falsche Entscheidung getroffen hast, als du dich entschlossen hast, hier her nach Italien zu kommen! Bruder Caius, ist das nicht einfach wunderbar? Eine Cullen in unseren Reihen!“
Noch immer beobachtete Nessie den weißhaarigen Vampir dabei, wie er sie eingängig musterte. Sie hatte so einiges über ihn gehört, über seine Wutanfälle und über seinen erbitterten Hass gegen die Cullens und die Werwölfe. Irgendwie konnte sie ihm das nicht Recht übel nehmen. „Natürlich könnte ich euch auch… nunja, im Bezug auf meine Familie behilflich sein“, sagte die Halbvampirin dann, in Caius‘ Richtung.
Er schien zu verstehen, und Aro ebenfalls. Seine Augen leuchteten glücklich über die Möglichkeiten, die sich nun bieten würden.
„Wir werden uns darüber beraten, liebe Renesmee. Wir werden dir so schnell wie möglich Bescheid geben, aber ich habe ein gutes Gefühl, was die Entscheidung betrifft.“ Er zwinkerte ihr kurz zu und klatschte dann in die Hände. „Demetri, Felix, geleitet unseren Gast zu einem der Gästezimmer. Ich erwarte, dass ihr euch nur von eurer besten Seite zeigt.“
Renesmee folgte Aros Blick und erblickte zwei Vampire. Der Eine, der sie vorhin rein gelassen hatte, den anderen kannte sie nur flüchtig. Sie erinnerte sich, ihn vor all den Jahren in Forks gesehen zu haben. Die Beiden grinsten sich an und waren sofort an ihrer Seite. „Folgt uns bitte, Vampirprinzessin“, sagte der kleinere der Beiden, der wohl Demetri sein musste, nach dem, was ihr ihre Familie erzählt hatte. Der Tracker also. Er hatte blondes, kurzgeschnittenes Haar, das ihm ziemlich gut stand, und ein teuflisches Lächeln umspielte seine Lippen.
Renesmee tat wie ihr gehießen und verließ hinter den beiden Wachen den Thronsaal, die kurz darauf geräuschvoll zuschlug. Sie hoffte, sie würden in ihrem Sinne entscheiden. Wegen Aro machte sie sich keine Sorgen, doch Caius… er würde denken, es war eine Falle, würde annehmen, die Cullens hätten sie hierher geschickt, um zu spionieren, auch, wenn ihr nicht im Traum einfallen würde, etwas dergleichen zu tun.
Demetri und Felix führten sie durch weite, prunkvolle Gänge, die an fremde, prächtige Zeiten erinnerten, in denen noch Könige und Kaiser über das geschehen in der Welt herrschten. Die Volturi hatten es alle gesehen, alles miterlebt. Vielleicht war einer der Beiden dabei gewesen, als Marie Antoinette ihr Leben verlor, oder Henry der Achte in England herrschte. Sie alle waren der Teil des Geschichtsunterrichts, den Carlisle ihr erteilt hatte (natürlich hatte er sie nicht auf eine normale Schule geschickt, damit sie ja nicht vergessen konnte, dass sie etwas ach so besonderes war), genauso wie ein weiterer, unsichtbarer Teil, von dem die Menschen nie etwas mitbekommen hatten. Und doch hielten die Volturi alle Fäden in der Hand. Egal worum es ging, ob Angelegenheiten in der Vampir- oder Menschenwelt, an den Volturi war es, sie zu regeln, denn allein dieser Clan hatte die Macht dazu. Die Last einer ganzen Welt, vielleicht sogar zwei ganzen Welten lastete auf ihren Schultern, und bis jetzt hatte sich in der Vampirgeschichte niemand jemals so würdig dazu bewiesen wie die Volturi. Niemand anderes wäre dazu imstande.
Schließlich hielten die drei vor einer großen Eichentür an, die Felix aufstieß, und mit einer gespielt unterwürfigen Handbewegung bedeutete er ihr, einzutreten. „Prinzesschen“, sagte er und grinste.
Renesmee tritt durch die Tür. Das Zimmer war… großartig. Für ihren Geschmack nicht zu klein, aber auch nicht wirklich riesengroß, und durch die vielen Fenster wurde der Raum mit hellem Licht geflutet. Mitten im Raum stand ein riesiges, unglaublich gemütlich aussehendes Himmelbett, und zum ersten Mal bemerkte sie wirklich, dass sie das letzte Mal vor zwei Tagen geschlafen hatte. Auch wie alles andere war ihr Schlafprozess ein Mischmasch. Zwar musste sie schlafen, doch bei weitem nicht so oft wie die normalen Menschen. Im Kindesalter war das noch nötig gewesen, doch jetzt nun längst nicht mehr. Es genügte, wenn sie sich aller drei Tage für eine Nacht schlafen legte. Noch war sie wach genug.
„Habe ich nicht auch einen Namen?“, fragte sie Felix, den Blick zum Fenster gewandt. Von hier aus konnte man perfekt auf die Stadt hinunter gucken. Sie drehte sich um und blickte Felix in die Augen.
„Ach ja?“, fragte er und zwinkerte. „Nennst du das einen Namen? Ich meine, Renesmee?! Doch nicht ernsthaft, oder?“
Nessie rollte mit den Augen und zuckte mit den Schultern. Sie beobachtete die Beiden, als sie eintraten und die Tür hinter sich schlossen. Zögernd setzte sie sich auf das Bett, während es sich Demetri auf einem Stuhl gemütlich machte, und Felix einfach stehen blieb.
„Also?“, fragte der blonde Vampir dann.
„Was also?“
„Nun ja. Warum bist du hier?“
Sie blickte ihn an. „Weil ich es so wollte.“
„Große Worte für eine Cullen“, spottete Felix. „Meister Caius wird dir das nicht so einfach abkaufen.“
Sie lachte. „Das dachte ich mir schon. Was habe ich zu befürchten?“
„Wenn Meister Caius dich nicht mag, dann macht er dir das Leben zur Hölle. Ich kann von Glück reden, bin ich nicht seine Garde. Ich gehöre zu Meister Marcus, auch, wenn das wahrscheinlich das Langweiligste ist, was man sich vorstellen kann. Aro hat manchmal Mitleid mit mir und tauscht mich für ein paar Monate mit Corin. Demetri allerdings wurde Meister Caius zugeteilt, und das, weil dieser es angeordnet hat. Er ist sein Liebling. Der einzige, der sich wirklich überall in seiner Nähe aufhalten darf.“
Renesmee musterte Demetri noch einmal. Auch er strahlte Stärke aus, genau wie Felix, wenn auch nicht ganz so stark. Er musste ein ziemlich guter Kämpfer sein, und ein verdammt geschickter noch dazu. Und wenn sogar Caius ihm jedem anderen Mitglied der Wache vorzog, dann musste er der Beste sein.
„Caius ist schlimm, doch er fügt sich Aro fast immer, wenn auch nur widerwillig.“, sagte dieser dann. „Wenn Aro dich also hier haben will, dann wirst du auch aufgenommen, glaub mir. Und Caius wird mitmachen, weil er nichts anderes will als deine liebenswürdige kleine Familie in den Boden zu stampfen.“
„So etwas in der Art habe ich mir schon gedacht“, dachte Renesmee. „Sollen sie doch. Ich habe große Lust, es meinen Gefängniswärtern selbst heim zu zahlen, dass sie mich wie ein Haustier gehalten haben.“
Demetri lachte kurz auf. „Deine Einstellung gefällt mir, Prinzessin. Auch, wenn es mich überrascht, das von dir zu hören. Wobei“, sagte er, „ich mich wirklich frage, wem du zugeteilt werden wirst. Das wird nämlich derjenige sein, der dich ausbildet. So ist es schon immer gewesen, schon seit ich hier bin. Im Moment würdest du keinen Kampf bestehen“, lachte er.
„Wie Recht du doch hast, Bruder“, stimme Felix ihm zu.
„Bildet Marcus auch seine Wachen aus? Er sieht nicht so aus, als könnte er-“
„Tut er nicht. Er tut gar nichts. Deswegen ist es so langweilig, bei ihm zu sein. Marcus‘ Wachen werden immer vom ranghöchsten Mitglied, das ihm zugeteilt ist, ausbildet. Das wäre dann wohl ich.“, lachte Felix.
„Habt ihr eigentlich nicht… naja, besseres zu tun als euch hier mit einem ungebetenen Gast herum zu schlagen?“
„Nun, wo du so schön fragt, nein. Du bist noch nicht angenommen, das heißt, wir dürfen dich noch nicht mal rum führen und allen vorstellen. Dabei wäre es so ein Spaß, zu sehen, wie Jane auf dich reagiert. Obwohl du ja keine wirkliche Konkurrenz für sie bist…“
„Konkurrenz?“ Renesmee hob eine Augenbraue und sah ihn an.
Felix lachte nur. „Ja. Sie ist Aros kleiner Liebling und sie vergöttert ihn regelrecht. Nun ja, das beruht höchstwahrscheinlich sogar auf Gegenseitigkeit. Die schwirren wirklich fast immer umeinander herum und erwarten dann, das keiner merkt, was zwischen den Beiden da abgeht. Naja, zum Glück nimmt Aro meine Gedanken nicht zu ernst, sonst hätte er mich schon allein für die Annahme köpfen lassen.“
„Was ist mit den Anderen?“
„Die Meisten sind echt okay. Es gibt ein paar, die sich selbst für ach so toll halten wegen ihrer wundervollen Talente, doch bis auf die Hexenzwillinge ist eigentlich niemand weiter schlimm. Und selbst die können manchmal echt nett sein. Aber wirklich nur, wenn sie sehr gut drauf sind. Leg dich lieber nicht mit einem von ihnen an, auch wenn Aro ihnen sicher verbieten wird, dir irgendwas anzutun. Aber er hat noch nie irgendwas gesagt, wenn Jane ihre Gabe an jemandem ausprobiert hat…“ Felix schüttelte sich. Renesmee konnte es ihm nicht verdenken. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie schlimm es sein musste, das spüren zu müssen. Sie hoffte, sie würde es nicht zu bald erfahren müssen.
„Die Meister sind eigentlich ganz in Ordnung“, warf Demetri ein. „Aro bevorzugt die von uns, die Talente haben. Ist deines mächtig, kannst du so viel Mist bauen wie du willst, denn Aro findet dich dann viel zu wichtig als dass er dich gerecht bestrafen würde.“ Er lachte. „Caius ist da… anders. Wenn ihn jemand stört, bekommt er das ordentlich zu spüren, und wenn nicht, dann steht er über allen anderen Wachen für die Meister. Und Marcus… ist in Ordnung. Er tut nichts, und wird es wahrscheinlich auch nie. Aller paar Jahrhunderte überrascht er uns damit, ein paar Worte zu sagen, und dann kehrt er wieder zu seiner Totenstarre zurück. Bevor seine Frau gestorben ist, war er ganz anders, doch nun ist er… innerlich tot. Ich bin nicht sicher, ob er überhaupt wieder ansatzweise der Alte wird. Die einzige, die er wenigstens noch ansatzweise zu sehen scheint, ist Chelsea. Du wirst sie auch bald kennen lernen. Sie war Marcus‘ Liebling vor Didymes Tod.“
Nessie schwirrte der Kopf. Sie würde noch eine ganze Menge über diesen faszinierenden, uralten Clan lernen müssen, wo sie doch bis jetzt nur das wusste, was Außenstehende ihr gesagt hatten. Dies war das erste Mal, dass sie mit jemandem darüber sprach, der wirklich immer noch dazu gehörte.
Das Gespräch wurde allerdings unterbrochen, als es an der Tür klopfte und diese aufgerissen wurde. Vor ihnen stand ein Vampir, der ziemlich jung aussah, vielleicht war er sechzehn oder siebzehn gewesen, als er verwandelt wurde. Er hatte schwarzes Haar, und seine roten Augen schienen das Licht von außen sogar zu übertrumpfen.
„Santiago“, begrüßte Demetri ihn. Der Vampir nickte nur kurz, und trug dann sein Anliegen vor.
„Aro schickt mich. Ich soll Renesmee wieder zurück in den Thronsaal bringen. Vielleicht kommt ihr besser auch gleich mit, es herrscht für alle Wachen Anwesenheitspflicht. Corin sagt, die Frauen kommen vielleicht auch herunter. Ihr wisst ja, Neuankömmlinge sind immer toll. Er grinste sie an. „Ich bin Santiago.“
„Nessie“, sagte sie knapp und sprang auf, bereit, dem fremden Mitglied der Wache zu folgen. Felix und Demetri folgten ihnen.
Auf dem Weg zum Thronsaal quatschte Felix gemütlich weiter. „Es ist toll, Neuankömmlinge zu haben. Für die ersten fünf Jahre sind sie die Frischlinge und bringen neuen Wind ins Schloss. Der letzte war Afton, und das ist schon mächtig lange her. Es ist toll, endlich mal jemand neuen zu haben. Und dann auch noch jemanden so appetitlichen wie einen Halbvampir.“ Er lachte.
„Wag es dir, sie anzufassen“, grinste er. „Dann bringt dich Aro am Ende noch persönlich um, und Caius macht gleich mit. Das ist seine einzige Chance, du Cullens platt zu machen, und unsere auch, wohlgemerkt.“
Vor der Flügeltür des Thronsaals angekommen, formatierten sich die Drei. Santiago vorn, Demetri und Felix hinter Renesmee, als würden sie gerade irgendwen furchtbar wichtigen eskortieren. Santiago klopfte, und die Tür schwang weit auf.
Nessie blickte sich um und ihr stockte der Atem. Der dunkelhaarige Vampir hatte ganz sicher nicht untertrieben. Der Raum an sich war ja schon riesig, doch nun schien er wirklich bis zum Zerbersten gefüllt zu sein – bis auf einen Gang in der Mitte und den Platz bei den Thronen, wo die drei Anführer der Volturi saßen, hinter Aro und Caius jeweils eine Vampirin mit derselben seltsamen papiernen Haut. Beide hatten helles Haar, und sahen selbst für Vampire bis auf die Haut nicht wirklich auffällig auf. Oh-oh. Selbst die Frauen waren hier. Alle Unsterblichen schienen sich hier versammelt zu haben.
Felix und Demetri eskortierten sie bis sie vor den Thronen der Meister stand, und verließen sie dann. Unsicher blickte sie auf die drei Vampire über ihr, samt den Frauen. Die beiden schienen sie mit ihren Blicken förmlich zu durchbohren.
„Ich habe sie zurück gebracht, Meister Aro, wie du es wünschtest.“ Mit einer Verbeugung entfernte sich nun auch Santiago vor ihr.
Aro nickte ihm kurz zu und blickte dann wieder Renesmee an.
Er seufzte glücklich. „Renesmee“, sagte er und stand auf. „Wir sind zu einer Entscheidung gekommen. Es war eine sehr weise Wahl von dir gewesen, zu uns zu kommen. Wir danken ihr, dass du so viel Vertrauen in uns steckst“ Er trat näher auf sie zu. „Darf ich?“ Er hielt ihr seine Hand hin.
„Natürlich.“
Aro nahm ihre Hand in seine und schloss die Augen, ihre Gedanken, ihr ganzes Leben durchforstend. Dann lachte er auf.
„Wahrlich! Das beweist es, du meinst es ehrlich mit uns. Natürlich werden wir jederzeit gegen deine Familie vorgehen, sollten sie versuchen, dich hier raus zu holen, wo du doch so viel aufgegeben hast, um Teil unserer eigenen bescheidenen Familie werden zu dürfen.
Ich kann dir mit Freude bestätigen, dass ich und meine Brüder uns darüber einig geworden sind, dass es eine unglaubliche Bereicherung für uns wäre, jemanden so speziellen wie dich bei uns zu haben. Wir werden schon morgen mit deiner Ausbildung beginnen, nachdem wir zu deiner Ehren nach der Tradition der Volturi ein Fest geben. Heute Nacht noch.
Wir haben nach reiflicher Überlegung beschlossen, dass es Bruder Caius sein soll, der deine Fortschritte überwachen wird und mit dir daran arbeiten soll, dass du später einmal über dieselben Fähigkeiten im Kampf verfügst wie alle anderen, die Teil unserer bescheidenen Gruppe sind.“
Caius. Oh nein. Renesmee konnte sich denken, warum ausgerechnet er ein Auge auf sie haben sollte. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kam, und er einen Verrat sofort bemerken würde. Es würde nicht leicht werden, von Caius ausgebildet und trainiert zu werden, das war der kleinen Halbvampirin jetzt schon klar. Natürlich traute man ihr nicht, sie war schließlich in die Familie der Cullens hinein geboren, und wer zu denen gehörte, der war automatisch ein Feind der Volturi. Gut also, dass sie das hoffentlich bald nicht mehr sein würde.
„Alles Weitere besprechen wir, wenn die Zeit dazu reif ist. Erst einmal geht es darum, deine Kräfte so gut es geht zu stärken. Es wird uns eine Ehre sein, dich bei uns zu haben, so wie es dir eine Ehre sein wird, Teil unserer Gemeinschaft sein zu dürfen. Unsere Regeln werden dir Caius und sein oberster Wächter, Demetri, morgen unserem Kampfplatz erklären.
Willkommen in Volterra, Renesmee Volturi.“
Abiana
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Nomaden
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Anmeldedatum : 17.07.10

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Beitrag  Alice Cullen Do Aug 12, 2010 4:06 pm

Aaahh. Da wollt ich doch noch ein kommi machen, hab ich recht? xD fg
Du weißt ja, ich mag die Ff total dogeyes Dein Schreibstil ist klasse und flüssig zu lesen, find ich super.
Du hast immer so verrückte FF Ideen <333
Auf jeden Fall. Echt klasse!
Und mich würd ja immer noch interessieren, wie das jetzt wirklich ist, so unter Caius wachsamen Auge zu leben XD
hugg kiss
Alice Cullen
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Cullens
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Anmeldedatum : 19.12.09

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